Thüringische Landeszeitung: Kommentar zum überschuldeten Thüringer Unstrut-Hainich-Kreis

Über Jahre hinweg wurde im Unstrut-Hainich-Kreis
aus dem Vollen geschöpft. Das Ergebnis ist bekannt. Die Schulden
belaufen sich auf annähernd 100 Millionen Euro.

Jedes private Unternehmen wäre damit ein Fall für den
Insolvenzverwalter. Die Mühlhäuser Verwaltung und ihr Chef Harald
Zanker sind ein Fall für Klaus Brodbeck.

Der einstige Landrat aus Baden-Württemberg ist seit 2008
selbstständig und berät nun Kommunen und Unternehmen. Auch in
Eisenach war Brodbeck bereits im Einsatz und hat nach Aussagen von
Oberbürgermeisterin Katja Wolf einen guten Job gemacht.

Im Norden Thüringens arbeitet der Berater nach einer ersten
Bestandsaufnahme nun daran, dem klammen Kreis einen rigiden Sparkurs
zu verordnen. Dass sein Auftraggeber, das Landesverwaltungsamt, für
seinen Job zunächst 6000 Euro brutto monatlich veranschlagte und nun
einwilligte, ihm mehr als 11.000 Euro zu überweisen, verwundert
schon.

Es zeigt zum einen wie blauäugig auch in diesem Fall die
Verwaltung mit öffentlichem Geld umgeht. Zum anderen aber, wenn man
bedenkt, dass der Stundensatz der Branche mitunter bei mehreren
Hundert Euro liegt, ist der schwäbische Sparer beinahe ein billiger
Jakob und – sollte seine Mission erfolgreich sein – jeden Cent wert.

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