Thüringische Landeszeitung: Konsequente Kicker / Kommentar von Axel Lukacsek zum Thema Gewalt im Umfeld des Fußballs und wer die Kosten für deren Eindämmung trägt

Gerne suchen Politiker und Sportfunktionäre in
schwerfälligen Diskussionen so lange es geht nach einem Kompromiss,
wenn es gilt, einen Streit zu schlichten. Aber nun hat der Deutsche
Fußball-Bund (DFB) nicht nur schnell, sondern auch hart reagiert, als
man das Länderspiel einfach mal so von Bremen nach Nürnberg verlegt
hat. Der Senat in der Hansestadt hatte beschlossen, den Fußball
künftig bei Risikospielen an den Kosten für den Polizeieinsatz zu
beteiligen. Auch hier gilt: Beim Geld hört die Freundschaft auf.

Die Reaktion ist richtig. Denn: Ist erst einmal ein Bundesland auf
den Geschmack gekommen, den Sport abzukassieren, dann kann schnell
ein Flächenbrand daraus werden. Treffen würde es ohnehin ja nicht in
erster Linie die Profivereine, sondern vor allem den Sport an der
Basis – und nicht nur den Fußball. Natürlich wird gerne argumentiert,
dass – speziell im Profifußball – die Kicker ja doch Millionen mit
nach Hause schleppen. Warum soll da die Polizei die Zeche ganz
alleine zahlen? Allerdings, vergessen wir nicht: Jedes Jahr zahlen
genau jene Fußball-Vereine immerhin mehr als 500 Millionen Euro an
Steuern.

Und überhaupt: Wer soll künftig zahlen, wenn die Beamten mal
wieder einen Castortransport durch halb Deutschland absichern oder
bei einem Volksfest auf Streife gehen, um Präsenz zu zeigen?

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