Der Druck war zu groß. Wolfgang Niersbach hat sein
Amt als Präsident des Deutschen Fußball-Bundes zur Verfügung
gestellt. Der 64-Jährige zieht damit die Konsequenzen aus den
Vorwürfen im Zusammenhang mit der WM-Vergabe 2006 in Deutschland. In
der vergangenen Woche durchsuchte die Steuerfahndung sowohl die
DFB-Zentrale in Frankfurt als auch Niersbachs Privatwohnsitz in
Dreieich. Zuletzt hatten handschriftliche Notizen aus einem
Briefentwurf aus dem Jahr 2004 für erneuten Wirbel in der WM-Affäre
gesorgt.
Die Beweislast wurde immer erdrückender und hat den gelernten
Journalisten nicht mehr ruhig schlafen lassen. Der Schritt von
Niersbach ist konsequent, auch wenn er ziemlich spät kommt. Manche
sagen zu spät, manche behaupten das Gegenteil. Fakt ist, dass mit der
Entmachtung des Machtmenschen Niersbach das Problem noch längst nicht
gelöst ist. Denn seit gestern kann man mit an Sicherheit grenzender
Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass über dem Sommermärchen von
2006 ein dunkler Schatten liegt.
In den kommenden Tagen und Wochen wird es darum gehen, die ganze
Wahrheit ans Licht zu bringen. Mit wem an der Spitze, ist
zweitrangig. Wichtig ist, dass Glaubwürdigkeit im Spiel ist.
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