Der Schatten der Krise ist tatsächlich verflogen in
den USA. Zumindest, wenn man oberflächlich hinschaut. Eine
Arbeitslosenquote, von der man selbst in Deutschland aktuell nur
träumen kann und ein Wirtschaftswachstum, das dank des nicht nur in
Deutschland höchst umstrittenen Frackings in der westlichen Welt
seinesgleichen sucht.
Da ist natürlich auch viel Tagespolitik dabei, man will dem
politischen Gegner im Land, den Republikanern, die in beiden
Parlamentskammern den Ton angeben, eins auswischen und der Welt
gleichzeitig Stärke demonstrieren. Natürlich haben sich die USA
mittlerweile von der Finanz- und Wirtschaftskrise erholt, doch
etliche Jahre später stehen die USA vor einem Schuldenberg, den man
sich als einfacher Bürger kaum vorstellen kann – mehr als
105 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung sind zwar
weniger dramatisch als etwa die Schulden der Griechen, doch
sorgenfrei sind die Amerikaner lange nicht. Stattdessen hat man in
den vergangenen Jahren viele Ausgaben gekürzt, sogar beim sonst von
beiden Parteien protegierten Militär – wenn auch auf einem Niveau,
das noch immer ein Vielfaches von dem ausmacht, was China oder
Russland aufbieten. Gleichzeitig vermuten Forscher, dass die zu
frackenden Rohstoffreserven in ein paar Jahren schon wieder versiegt
sein könnten. Dann könnten Länder wie Deutschland wieder im Vorteil
sein, die die Endlichkeit der Ressourcen anerkannt haben.
Da könnte hilfreich sein, wenn es Obama gelingt, andere
innenpolitische Probleme zu lösen. Eine Einwanderungsreform braucht
bei mehr als zehn Millionen Illegalen im Land aber mehr als nur gute
Rhetorik. Sie braucht auch einen kompromisswilligen politischen
Gegner. Allein, die Republikaner haben in den letzten Jahren alles
dafür getan, um dem ersten schwarzen Präsidenten das Leben zur Qual
zu machen. Dass sich das grundsätzlich ändert, ist nicht zu erwarten.
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