Mit dem Ausschluss der AfD von Fernsehdebatten vor
den Wahlen in Sachsen-Anhalt, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz
tun sich die verantwortlichen öffentlich-rechtlichen Sender keinen
Gefallen.
Jeder mag vom politischen Programm der Partei halten, was er will
– aber eine Kraft, die in Umfragen auf teilweise bis zu 15 Prozent
kommt, einfach ungleich zu behandeln, geziemt sich für
Berichterstatter nicht. Die AfD mag aus Sicht vieler Bürger – und
Journalisten – unangenehme Positionen vertreten. Doch es gilt, sich
mit ihnen auseinanderzusetzen. Das müssen auch Politiker tun. Vom
Wähler verlangt man schließlich auch eine informierte Entscheidung.
Wenn die rheinland-pfälzische Regierungschefin daran nicht mitwirken
will, ist das ihr gutes Recht – aber die Bedingungen der Debatte
diktiert der Gastgeber.
Stattdessen sollten sich sowohl die Redaktion der Sendung als auch
die Vertreter der anderen Parteien anständig vorbereiten, um der AfD
den Wind aus den Segeln nehmen zu können. Wenn man deren Angebote
nämlich für unsachlich oder schlecht hält, muss man das entlarven.
Die AfD an den Katzentisch zu setzen, ist nur Wasser auf den Mühlen
jener, die dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk ohnehin geschönte
Berichterstattung vorwerfen.
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