50Hertz lässt nicht locker. Die Stromtrassenbauer,
die derzeit schon den Thüringer Wald umpflügen, wollen eine zweite
Trasse ziehen, am liebsten wohl durch Thüringen, entlang der
A 9. Die Thüringer haben dagegen ein Versprechen in der Tasche,
gegeben von Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht: Eine zweite
Stromtrasse durch den Freistaat wird es nicht geben. Und
Verkehrsminister Christian Carius verschärft den Ton noch: Thüringen
dürfe nicht der Lastesel für die Energiewende in Deutschland sein.
Politik gegen Wirtschaft – Lieberknecht ist bei den Thüringern im
Wort, sie muss ihre Zusage halten. 50Hertz hat einen
Genehmigungsantrag für den Herbst angekündigt – das Thema könnte
Lieberknecht noch die Schlussphase des Landtagswahlkampfs verhageln.
Denn nichts nimmt der Wähler mehr übel als gebrochene Versprechen.
Während die Politik ihr Nein lauthals verkündet, zieht 50Hertz
weiter durch Ostthüringen, betreibt in den Städten nahe der A 9
Seelenmassage. Die Trasse durch den Thüringer Wald hat 50Hertz auch
durchgeboxt. Die Wirtschaft wird sich immer für die für sie
kostengünstigste Variante entscheiden. Die neue Stromtrasse ist noch
nicht zu den Akten gelegt. Thüringen muss kämpfen, sonst hat
Lieberknecht ein neues Problem.
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