Frankreich ist hart getroffen. Der folgenschwerste
Terrorangriff auf unser Nachbarland seit fünfzig Jahren macht
deutlich: Vor islamistischen Gewalttätern, die vermeintlich im Namen
Allahs handeln, ist man weder in Frankreich, noch in den USA oder in
ganz Europa sicher. Mit den Journalisten – und Karikaturisten gehören
dazu – des französischen Satiremagazins „Charlie Hebdo“ hat das
Attentat Menschen gegolten, die von ihrem Recht auf freie
Meinungsäußerung in Wort und Bild Gebrauch machen. Dieses Grundrecht
der Pressefreiheit gehört zu den wichtigsten Elementen eines
demokratischen Staates. Der Anschlag ist somit nicht willkürlich,
sondern er greift unser freiheitliches System insgesamt an. Genau
dieses Zeichen wollten die Attentäter auch setzen, sie wollen
Journalisten in der westlichen Welt einschüchtern.
Dies darf und wird ihnen aber nicht gelingen. Denn Terror wird
gegen Demokratie und Freiheit verlieren. Dazu müssen nicht nur
Politiker, Ermittlungsbehörden, Justiz und auch Journalisten
beitragen, sondern jeder einzelne Bürger.
Karikaturen, ob in der TLZ, im Magazin „Charlie Hebdo“ oder in
anderen Zeitungen, spitzen Themen immer zu und wollen zeitgleich
unterhaltsam sein. Sie üben auf eine einzigartige Weise Kritik an
politischen oder gesellschaftlichen Verhältnissen. Mit spitzer Feder
wird so mancher dadurch auch bloßgestellt. Manche Karikatur mag auch
geschmacklos sein. Und trotzdem gilt: Karikaturen dürfen zurecht vor
niemanden Rücksicht nehmen – weder vor Politikern, Unternehmern,
Kulturschaffenden oder auch vor Kirchenvertretern. Sie alle müssen
sich dieser Satire stellen – und am besten selbst darüber lachen.
Es ist ein gutes Zeichen, mit welcher Entschiedenheit Vertreter
islamischer Verbände in Deutschland den feigen Anschlag und den
Angriff auf die Pressefreiheit verurteilt haben. Terroristen dürfen
keine Chance haben. Karikaturisten werden ihren Beitrag dazu leisten.
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Thüringische Landeszeitung
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Norbert Block
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