Das Vorgehen von Alexis Tsipras ist auf der einen
Seite verständlich, denn er will damit seine innerparteilichen
Kritiker bändigen. Mit der Aktion will der wendige Taktiker seine
Gegner schwächen. Umfragen attestieren ihm nämlich, dass eine
Wiederwahl zu erwarten ist. Danach könnte er gestärkt die sich
auftürmenden Probleme mit neuem Schwung lösen.
Andererseits bedeutet die Situation, dass die so dringend nötigen
Reformen sich jetzt erst mal wieder verzögern werden. Ausländische
wie inländische Investoren, die so dringend benötigt werden, dürften
in einer solch politisch instabilen Situation zudem kaum Schlange
stehen. Dem Land droht damit jetzt eine innenpolitische Agonie-Phase.
Die Krise im pleitebedrohten Mittelmeerland hat sich also wieder
verschärft, nachdem eben erst zarte Signale des Aufbruchs vernommen
wurden. Tsipras zockt mal wieder.
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