Geht es Ihnen auch so: Ich kann diese Bilder aus
Limburg mit der bischöflichen Prachtresidenz nicht mehr sehen. Da
wollte sich ein Kirchenfürst vor den Gläubigen abschotten. Da baute
sich einer sein Wolkenkuckucksheim. Das alles ist unerhört. Und: Es
reicht.
All die Ausreden aus der nächsten Umgebung des Bischofs: Man sei
zwar zuständig gewesen, habe aber nichts gewusst… Aufklärung tut
not – aber die zieht sich schon über Monate hin. Und nun heißt es:
Womöglich wurden Gelder für diesen modernen Turmbau zu Babel auch
noch aus einer Stiftung genommen. Und das war womöglich noch nicht
mal Unrecht – denn noch weiß keiner zu sagen, inwiefern sich der
Stiftungszweck mit dem Immobilienvorhaben vereinbaren lässt.
Da wünsche ich mir die arme Kirche, die der neue Papst versprochen
hat. Eine Kirche, deren Führungskräfte nicht vorrangig danach
trachten, sich selbst ein Denkmal zu setzen. Der Bischof von Limburg
hatte sich verrannt. Aber dass er in seinem himmelstürmenden
Bestreben nicht aufzuhalten war, erscheint doch sehr bedenklich. Sein
Turmbau zu Babel ist gescheitert. Limburg wird aber diesen maßlosen
Bischofssitz behalten – als Mahnmal. Und als Stein gewordene Warnung,
was passiert, wenn es an Demut mangelt.
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