Thüringische Landeszeitung: Unhaltbar / Kommentar von Gerlinde Sommer zum Rücktritt von „Pegida“-Chef Lutz Bachmann

Es war nur noch eine Frage von Tagen: Als am
Sonntag erstmals mit Kathrin Oertel die „Pegida“-Sprecherin bei
Jauch im Fernsehen ihren großen und durchaus irritierende Auftritt
hatte, konnte sich jeder ausrechnen, dass Lutz Bachmann nicht mehr an
erster Stelle steht bei „Pegida“. Unhaltbar ist er aber durch ein
Foto geworden, auf dem er sich mit Hitlerbärtchen stilisiert. Es
soll, so ließ Lutz Bachmann zunächst wissen, ein Scherz gewesen sein
– und eine satirische Reaktion auf das Hörbuch „Er ist wieder da“.

Bachmann ist nun weg. Dass er nicht mehr haltbar war, hat er
offenbar einsehen müssen. Weniger wegen seines misslungenen Bildes,
mehr wegen seiner Einlassungen bei Facebook, wo er vor Monaten
Menschen als „Viehzeug“, „Dreckspack“ und „Gelumpe“ beschimpfte.

Oertels „Pegida“ distanziert sich davon auf das Schärfste. Es wird
nun vor allem auf die Sprecherin ankommen, wie sich die Gruppe, die
sich als unerhörter Teil des Volkes sieht, entwickelt. Oertel wird
noch klarer als jüngst bei Jauch sagen müssen, wofür „Pegida“ steht
und wie es weitergeht.

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