Thüringische Landeszeitung: VORABMELDUNG: Katholiken im Bistum Erfurt fordern Reformen und Anerkennung der Lebensrealitäten durch die Kirche

Im Bistum Erfurt gibt es eine große Kluft zwischen
der Lehrmeinung der katholischen Kirche zu Fragen von Familie und
Sexualmoral und der Auffassung der Gläubigen. Nach Angaben der
Seelsorgeamtsleiterin im Erfurter Bistum, Anne Rademacher, wünschen
sich viele Menschen in Thüringen eine stärkere Anerkennung der
Lebensrealität der Menschen durch die Kirche. Das sagte sie der
Thüringischen Landeszeitung. Im Bistum waren für eine Umfrage des
Vatikan nicht die Gläubigen befragt worden. Man hatte die Umfrage an
die pastoralen Mitarbeiter der Kirche und an die Geistlichen
weitergegeben. Aber auch ihre Antworten offenbarten wie in anderen
Bistümern auch die Diskrepanz zwischen Lehramt und Gläubigen.
Besonders oft wurde dabei ein Umdenken der Kirche zu den
wiederverheirateten Geschiedenen angemahnt. Außerdem solle, so
Rademacher, die Kirche auch anerkennen, dass bei allem guten Willen
Ehen auch scheitern könnten. Ein ähnliches Bild wie in Erfurt ergab
sich auch in allen anderen deutschen Bistümern. Heute beraten die
deutschen Bischöfe über die Umfrage. Der Vatikan will die Ergebnisse
im Oktober bei einer Synode beraten.

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