Die Zeit der Ungewissheit ist vorbei. Limburg
erhält absehbar einen neuen Bischof – und für Franz-Peter Tebartz-van
Elst wird eine neue Verwendung gefunden. Voraussichtlich in einer
unteren Leitungsebene einer Vatikanbehörde, heißt es.
Mit der Annahme des Rücktrittsgesuchs hat Papst Franziskus eine
weise und wohlabgewogene Entscheidung getroffen. Er hat nichts übers
Knie gebrochen – und dennoch von Anfang an klaren Abstand gehalten zu
einem Mann, der so sehr in Bauten und so wenig in die ihm anvertraute
Gemeinde investierte. Tebartz-van Elst ist nicht etwa nur das Opfer
explodierender Baukosten. Er war vor allem auch wegen seines
Führungsstils angeeckt. Letztlich ist er über sich selbst gestolpert
– aber auch darüber, dass jene, die mit ihm zu entscheiden hatten,
ihn nicht beraten konnten. Es ist von Fehleinschätzungen mit
schlimmen Folgen die Rede, auch wenn es zugleich heißt, dass der
Bischöfliche Stuhl bilanziell kaum beeinträchtigt sei: Schließlich
hat er für teuer Geld ja auch ein Bauprojekt erhalten… Was daraus
nun wird: Die Limburger haben da noch manche Entscheidung vor sich.
Tebartz-van Elst hat Mitgefühl verdient. Er hatte sich verrannt,
war an seine Grenzen gestoßen und wollte sich doch zunächst nicht
helfen lassen. Die jetzige Enthebung aus dem Amte kann auch eine
Befreiung sein, von einer Last, die ihn beinahe erdrückte.
Wer wird Bischof von Limburg werden? Wen immer dieser Ruf ereilt,
ihm steht eine schwierige Aufgabe bevor. So viel ist kaputt gegangen
in den Zeiten der Ungewissheit. So viele Anschuldigungen gingen
reihum. Jetzt beginnt hoffentlich die Zeit der Erneuerung und der
Versöhnung.
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