Österreich will nur 37 500 Flüchtlinge in
diesem Jahr aufnehmen. Unser Nachbarland hat eine Obergrenze
beschlossen. Österreich hat 8,5 Millionen Einwohner. Auf Deutschland
hochgerechnet läge die Obergrenze – wenn sie die Österreicher nicht
ganz an den Haaren herbeigezerrt haben – bei etwa 350 000
Flüchtlingen. Nur mal so als rechnerische Größe. Das könnte
tatsächlich eine Zahl sein, die in diesem Land relativ gut zu
verkraften ist.
Weniger ist mehr, das wird auch aus den Worten von Angela Merkel
deutlich. Sie spricht immer davon, die Zahl der ankommenden
Flüchtlinge spürbar und nachhaltig zu reduzieren. Reduktion von
Menschen?
Das Wort Obergrenze meidet sie. Schon deshalb, weil dann alle
fragen, was mit dem ersten Flüchtling passiert, der über dem
Kontingent liegt. Die Österreicher haben dafür eine „Warteraum“
genannte Hotspot-Lösung gefunden. Ob das alles funktioniert? Das wird
sich erst zeigen.
Aber es macht jedenfalls den Anschein, dass etwas geschieht. Und
genau dies erwarten auch immer mehr Deutsche. Und zwar auch jene, die
durchaus hilfsbereit sind – und die nicht etwa Flüchtlinge
verunglimpfen. Es verstärkt sich der Eindruck, dass Angela Merkel
Lösungen verspricht, aber nicht mehr zustande bringt als Worte.
Deshalb auch jüngst der „Brandbrief“ aus den Reihen ihrer eigenen
Fraktion.
Was nicht mehr lange durchzuhalten sein wird, ist der
unkontrollierte Zustrom. Der macht den meisten Menschen Angst.
Deshalb gibt es vordringlich bei der Grenzsicherung Bedarf.
Obergrenze oder spürbar und nachhaltig reduzieren: Das mag ein Streit
um Worte sein. Entscheidend ist jetzt, wann wie gehandelt wird.
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