Eine gewisse Skepsis gegenüber Erkenntnissen, die
westliche Geheimdienste gewinnen, sollte man sich bewahren, doch der
Plan eines IS-Anhängers, in Australien wahllos Menschen zu entführen
und zu enthaupten, erscheint beinahe zu unglaublich, macht
fassungslos. Dass sich offenbar immer mehr Anhänger in immer mehr
Ländern dazu bereit finden, einem Zweig dieser vielfältigen Religion
zu folgen, der so unverhohlen gewalttätig, mitleidslos und verroht
ist, lässt einen sorgenvoll zur Frage kommen, wie damit in Zukunft
umgegangen werden soll.
Unbeteiligte Zivilisten zu ermorden soll also einerseits den Weg
ins Paradies für die Täter sichern und andererseits dafür sorgen,
dass die Soldaten der Ungläubigen aus dem Westen möglichst schnell
aus dem Konflikt um Syrien und den Irak verschwinden? Es erscheint
offenbar wirklich jedes Mittel recht, um die eigenen Ziele zu
erreichen, der Zweck heiligt die Mittel. Da wird es für liberale
Gesellschaften der westlichen Welt in Zukunft immer schwieriger
werden, die Balance zwischen einem freiheitlichen Staat und einem,
der unbedingt eines jeden Sicherheit gewährleistet, zu finden.
Menschen, die bereit sind, für Propaganda-Videos andere Menschen zu
köpfen, machen nämlich vor gar nichts mehr halt.
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