Wenn Facebook seinen Nutzern ab morgen mehr
Einstellungs-Möglichkeiten für die Privatsphäre verspricht, klingt
das zunächst nach einem Entgegenkommen an Diejenigen, die nicht nur
kostenlos, sondern auch noch anonym im sozialen Netzwerk surfen
wollen. Sensible Informationen sollen zukünftig nicht mehr so leicht
für jedermann mitzulesen sein. Vorausgesetzt, die Nutzer durchschauen
den „Deaktivierungsdschungel“. Der noch größere Haken: Gegenüber dem
immer mächtiger werdenden Anbieter selbst ist dieses vermeintliche
Schutzschild nach wie vor wirkungslos. Im Gegenteil: Die Menge der
Daten, mit der die Vermarktungsmaschine von Facebook gefüttert wird,
soll weiter steigen. Wer sich jetzt bei Facebook einloggt, stimmt den
neuen Regeln automatisch zu. Ein Widerspruch ist ausgeschlossen.
Nutzer, die nicht einverstanden sind, wird damit die Pistole auf die
Brust gesetzt: entweder abnicken oder abmelden. Und weil viele Nutzer
auch weiterhin dem Thema Datenschutz mit einer großen Portion
Sorglosigkeit entgegensehen werden, wird die Spionage-Spritze immer
präziser und tiefer in den Alltag der Menschen eindringen.
Überwachungsriese Google bekommt ernste Konkurrenz.
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