
Nicht zuletzt bestimmen Handlungsfähigkeit und HandlungsbeÂreitschaft die individuelle Handlungskompetenz, die eng mit PerÂsönlichkeitseigenschaften verbunden ist. Erst die organisatorischÂtechnologische Einordnung in den Unternehmenskontext macht die Kompetenz zur Handlung in arbeitsteiligen Organisationen zur Wertschöpfung. Fähigkeiten stellen die kognitive Basis für HandÂlungen dar. Die individuelle Handlungsfähigkeit ist dabei eine Funktion von explizitem und implizitem Wissen sowie Fertigkeiten.
Persönlichkeitseigenschaften schaffen die Grundlage für menschÂliche Verhaltensweisen bzw. Handlungen und beeinflussen gleichÂsam die Entwicklungsfähigkeit der individuellen KompetenzÂelemente „explizites Wissen“, „implizites Wissen“ und „FertigÂkeiten“ (vgl. Pervin: Persönlichkeitstheorien). Handlungsfähigkeit ist also keine statische Größe. Die Struktur der individuellen HandÂlungsfähigkeit mit ihren unterschiedlichen Elementen ist Ergebnis eines komplexen Entwicklungsprozesses. Diesen vom ersten LeÂbensmoment an einsetzenden Prozess gilt es individuell aufzunehÂmen und gezielt fortzuführen. Wir möchten zeigen, welche RahÂmenbedingungen dazu notwendig sind.
Den Rahmen im Management setzt die Balanced-Scorecard-Methode (BSC), die wir in unserem Buch „Frühwarnsystem Balanced Scorecard – Mehr Leistung, Mehr Motivation, Mehr Gewinn“ beÂschrieben haben. Wir wollen deshalb nicht mehr detailliert darauf eingehen, sondern nur die daraus abgeleiteten Trends darlegen.
Mitarbeiter erwarten von ihren Führungskräften, dass sie ihnen im Tagesgeschäft den Rücken freihalten. Führungskräfte haben in der Zukunft ihren Blick nicht mehr nur auf die Sachebene zu richten, sondern werden in ihrer neuen Rolle des Veränderungsmanagers zukünftig in der Rolle eines internen Organisations- und PersonalÂentwicklers, eines Moderators und Lernprozess-Managers für die Mitarbeiter gefordert.
Die Erfahrenen im Unternehmen sind gefordert, den jüngeren Mitarbeitern ein möglichst großes Maß an Know-how mit auf den Weg zu geben. Ihre Rolle als „Königsmacher“ soll dazu beitragen, dass die Besetzung von Schlüsselpositionen in den nächsten UnterÂnehmensjahren frühzeitig gesichert ist.
Dies erfordert im Unternehmen eine starke Ausrichtung auf PotenÂziale, eine Intensivierung der Potenzialanalyse, eine konsequent engpassorientierte Personalentwicklung, eine rechtzeitige NachÂfolgeplanung und eine interne, individuelle Entwicklung des NachÂwuchses. Diesen Nachwuchs mit festgestellt hohem Potenzial nenÂnen wir „High Potentials“.
BSC und die Gehaltsabrechnung
Der Veränderung und Gestaltung der Führungskultur kommt, wie bereits genannt, eine besondere Bedeutung zu. Nicht weniger beÂdeutsam, wir meinen existenziell wichtig, ist eine entsprechende Anpassung des Anreiz- und Vergütungssystems. Diesem kommt eine besondere Steuerungsfunktion zu. Es reicht nicht, nur über das Thema Führungskultur und Mitarbeiterorientierung zu diskuÂtieren und das eine oder andere Event einzuplanen.
Wichtig: Vielmehr müssen, damit sich wirklich eine Veränderung einstellt, die Tantiemen und Bonifikationen, wenn nicht gar große Teile des Gehaltes insbesondere bei den Führungskräften in starÂkem Maße an ihre Leistung im zwischenmenschlichen Bereich geÂbunden werden.
Das bedeutet, dass z. B. Ergebnisse aus Mitarbeiterbefragungen, Vorgesetzten-Einschätzungen und Organisationsklima-Analysen eine sichtbare Auswirkung auf die finanzielle Seite der Arbeit haÂben sollen. Es ist jetzt möglich, dass besonders die Führungskräfte angesichts dieser Forderung mit Angst reagieren. Innovative MaÂnager werden aber nicht davor zurückschrecken dürfen, auch für sich die Beurteilung und Leistungseinschätzung von unten zuzulassen. Dass dann die eigene Führungsqualität und das eigene FühÂrungsverhalten eine Ausprägung im Finanziellen findet, ist nur geÂrecht. Letztlich erhält die Führungskraft damit auch wichtige HinÂweise zur eigenen Weiterentwicklung. Jede Führungskraft sollte hier Zugriff auf einen neutralen Coach oder Supervisor haben.
Die Geschäftsleitung ist gefordert
Das Gesagte gilt selbstverständlich auch für die höchste HierarÂchieebene, die Geschäftsleitung. Hier liegt auch die Aufgabe, wichtige Personalentscheidungen zu treffen, auch wenn diese für die einzelne Führungskraft durchaus hart sein kann. So eine EntÂscheidung muss nicht immer gleich die Entlassung sein. Alternativ kann auch ein konsequentes Arbeiten am eigenen Führungsstil mit vielen Coaching-Sitzungen (auch vom Team) angeordnet werden. Hier ist ein, ebenfalls an Messgrößen orientiertes FührungskräfteÂentwicklungsprogramm gefragt und die Hilfe externer Coaches Bedingung.
Letztendlich lebt jede Methode von dem, der sie anwendet. Die Balanced Scorecard (BSC) lebt aber insbesondere vom festen WilÂlen der Geschäftsleitung, ihr Unternehmen als kundenorientiertes Erfolgsunternehmen ganzheitlich in die Zukunft zu führen.
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