Auf die Experten, die das neue Verbraucherportal
„Klarheit und Wahrheit“ begleiten, wird Schwerstarbeit zukommen. Die
Neigung, wegen der Anonymität des Internets anderen eins
auszuwischen, in diesem Fall Unternehmen und Konzernen, ist sicher
groß. Und angesichts des anhaltenden und kaum auflösbaren Streits
darüber, ob das Portal nicht eher ein Pranger als ein
Informationsangebot ist, werden viele Konzerne versuchen, sich gegen
Täuschungsvorwürfe heftig zur Wehr zu setzen.
Das ist selbstverständlich legitim. Die schlichte Grundsatzfrage,
die die Internetseite aufwirft, bleibt davon jedoch unberührt: Warum
steht auf Lebensmittelverpackungen nicht immer vollständig und
korrekt drauf, was drin ist? Die Antwort ist ebenso einfach: weil es
ums Geschäft geht. Je schöner die Packung, je frischer der Eindruck,
je leckerer die Zutaten, desto eher greifen die Kunden im Supermarkt
zu. Das ist das billige Kalkül einiger Hersteller, die deshalb erst
im Kleingedruckten den schönen Schein verblassen lassen. Dabei
verstoßen sie in der Regel nicht einmal gegen geltendes Recht. Das
Portal gibt dem Kunden deshalb etwas von dem an die Hand, was die
Politik leider bisher noch nicht besser geregelt hat. Es entlässt den
Verbraucher jedoch nicht aus der Verantwortung, Verlockungen auch zu
widerstehen. Gute Lebensmittel mit guten Zutaten haben nun mal ihren
Preis.
Ob sich Konzerne tatsächlich der Macht der Kunden bei ihrem
Informationsgehabe beugen werden, bleibt abzuwarten. Aber eines ist
doch klar: Am Ende wird nicht der verlieren, dessen Produkt im Portal
genannt wird. Sondern der Hersteller, der sich weigert, etwas zu
ändern. Ehrlich währt am längsten, sagt ein altes Sprichwort. Das
gilt auch für Lebensmittelproduzenten.
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Trierischer Volksfreund
Thomas Zeller
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