Trumpf rechnet aktuell mit zweistelligem Wachstum
und „guten Gewinnen“ / Zu wenige Politiker in Deutschland verstehen
etwas von Wirtschaft
Hamburg, 24. August 2010 – Trotz anziehender Konjunktur und einer
verbesserten Auftragslage wird der Maschinenbau hierzulande in Folge
der Wirtschaftskrise „nie mehr so sein, wie er einmal war“. Zu dieser
Einschätzung kommt Nicola Leibinger-Kammüller, Chefin des
schwäbischen Maschinenbauers Trumpf, im Interview mit dem
Wirtschaftsmagazin “impulse“ (Ausgabe 9/2010, EVT 26. August). Vor
allem die wachsende Konkurrenz aus China bereitet der Unternehmerin
Sorge. „Die Chinesen produzieren längst nicht mehr nur das Spielzeug,
das wir wegwerfen, weil irgendwelche Schadstoffe drin sind. Die sind
längst viel weiter.“ Zwar hätten deutsche Firmen nach wie vor in der
Spitzentechnologie und im mittleren Segment einen großen Vorsprung,
„aber die Gefahr ist groß, dass Firmen die bislang Einstiegsprodukte
anbieten, auch in das mittlere Segment vorstoßen.“ Zu einem
„Riesenproblem“ im Wettbewerb mit den Chinesen entwickelt sich auch
das Thema Ausbildung: „In China verlassen jedes Jahr Hunderttausende
Ingenieure die Universitäten, in Deutschland nur ein Bruchteil
davon“, sagte Leibinger-Kammüller.
Trumpf selbst wurde von der Wirtschaftskrise in einem bis dato
nicht gekannten Ausmaß getroffen, berichtet die Unternehmens-Chefin
im “impulse“-Interview. „In unserer Firma brachen überall auf der
Welt zeitgleich die Aufträge weg. Als hätte jemand den Duschhahn
zugedreht – zack, weg! Das war schon heftig.“ Mittlerweile blickt das
Familienunternehmen, das im im Geschäftsjahr 2008/09 1,66 Milliarden
Euro umsetzte, aber wieder vorsichtig optimistisch in die Zukunft. So
rechne Trumpf „nach Stand der Dinge mit zweistelligem Wachstum und
guten Gewinnen“.
Kritisch äußert sich Leibinger-Kammüller im “impulse“-Interview
über den ökonomischen Sachverstand in der deutschen Politik. „Es wäre
uns ja schon gedient, wenn es mehr Bundestagsabgeordnete gäbe, die
etwas von Wirtschaft verstehen. Wir brauchen da mehr Leute, die
wissen, welche Verantwortung es ist, wenn man am Ende des Monats
Gehälter für die Mitarbeiter zahlen muss.“ Anderseits würden sich
aber kaum Leute finden, die bereit wären, in die Politik zu gehen,
wie die Trumpf-Chefin aus dem eigenen Unternehmen zu berichten weiß:
„Wir haben jungen Leuten angeboten, sie eine Zeit lang von ihrer
Arbeit freizustellen, wenn sie für ein politisches Amt kandidieren.
Aber da war kaum Interesse.“
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