Horst Seehofer muss sich nicht über mangelnden
Spott beklagen. Böse Zungen behaupten, er wechsele seine politischen
Standpunkte öfter als andere Leute die Unterhose. Dass der CSU-Chef
aber auch anders kann, stellt er jetzt in der Frage der Pkw-Maut
unter Beweis. Schon seit Monaten hämmert er seinem Parteifreund Peter
Ramsauer ein, dass er mit Vollgas die Einführung einer Autobahn-Maut
vorantreiben soll. Bislang bleibt Seehofers Verkehrsminister
standhaft – und das, obwohl sich der Rest der schwarz-gelben
Regierung mit der Opposition auf gemeinsame Straßensperren
verständigt hat. Trotzdem ist die Maut keine Sackgasse, im Gegenteil:
Bei kaum einer politischen Frage dürfte sich die CSU einer so breiten
Mehrheit in der Bevölkerung sicher sein. Und Angela Merkel muss
erklären, warum sich eine deutsche Kanzlerin beharrlich als gütige
Mutter Theresa der ausländischen Autofahrer gebärdet. Spätestens seit
der Griechenland-Debatte sollte Merkel wissen: Viele Steuerzahler
haben Deutschlands Rolle der europäischen Melkkuh satt.
Andreas Beez
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