Endlich sollte es soweit sein: FDP-Chef Philipp 
Rösler wollte am Donnerstag liefern! Steuersenkungen, das Ende der 
kalten Progression, Steuergerechtigkeit – so sprudelte es aus dem 
FDP-Chef und Wirtschaftsminister. Neben ihm saß der strenge 
Finanzminister Wolfgang Schäuble und nickte. Für eine gute Stunde 
schien ein zwei Jahre andauernder Streit beerdigt. Doch dann die 
Blutgrätsche aus München: CSU-Chef Horst Seehofer lässt Rösler kalt 
abblitzen. Alles auf Null! Seehofer geht es dabei weniger um 
inhaltliche Fragen, es geht um den Umgang der zwei kleinen 
Koalitionspartner. FDP und CSU hatten sich das Ende der kalten 
Progression auf die Fahnen geschrieben, jetzt wollte FDP-Chef Rösler 
den Erfolg für sich verbuchen. Er hat die Rechnung ohne Seehofer 
gemacht! Jetzt geht der Streit weiter, am meisten leidet darunter die
FDP. Sie muss weiternörgeln mit einem Thema, das ihr längst keine 
Sympathien mehr einbringt. Denn bei einem Schuldenstand von über 2000
Milliarden Euro ist allen Bürgern klar, dass sie das Geld für die 
liberalen Steuererleichterungen an anderer Stelle selbst liefern 
müssen.
Marc Kniepkamp
Pressekontakt:
tz München
Redaktion 
Telefon: 089 5306 505
politik@tz-online.de
Weitere Informationen unter:
http://