Ulmart: Vorstand von russischem Online-Händler: „Amazon in Russland chancenlos“

In einem Interview im Frühstücksfernsehprogramm „Market Makers“
von Bloomberg erklärte Dmitry Kostygin, Vorstandsvorsitzender von
Ulmart, gelassen, dass „Amazon in Russland keine Chance“ habe. Ulmart
ist Russlands führender Online-Händler und schloss das Geschäftsjahr
2013 mit einem Umsatz von 1,2 Mrd. $ ab.

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Dies mag angesichts der Ressourcen, Grösse und aggressiven
Geschäftspolitik von Amazon viele überraschen, aber das Modell von
Ulmart, das Kostygin als „vierte Generation“ des Einzelhandels
bezeichnet, ist besser auf die Besonderheiten des russischen Marktes
zugeschnitten.

Das Modell der „vierten Generation“, wie es sowohl von Kostygin
als auch von Sergei Fedorinov, Mitbegründer und CEO von Ulmart,
beschrieben wird, wirkt im Westen zum Teil kontra-intuitiv. Grosse
Abwicklungszentren in Stadtzentren, direkt ausserhalb von
Stadtzentren und in Vorortgebieten verfügen über kleine
„Einkaufsbereiche“, in denen die russischen Kunden das gewünschte
Produkt online erwerben können.

In diesen Einkaufsbereichen stellt Ulmart Computerterminals zur
Verfügung, an denen die Kunden hunderttausende von Produkten
durchsuchen und dann die gewünschten Artikel im „Einkaufswagen“
ablegen können. Anschliessend werden diese entweder per Kreditkarte
oder häufig auch bar an einer Kasse im Einkaufsbereich gezahlt.

Kostygin erläutert: „Die beliebtesten Produkte werden dort
gelagert, wo die Kunden sind, sodass zwischen Kauf und Übergabe der
Ware manchmal nur 10 Minuten vergehen.“ Durch die Nutzung von
Drittunternehmen wie USPS, FedEx usw. für die Auslieferung kann
Amazon dagegen nur innerhalb einiger Tage liefern. Die Kunden von
Ulmart können ihre Wunschartikel kaufen, wann und wo sie möchten.
Damit ist es dem Unternehmen gelungen, das Logistikmonster zu zähmen,
das grösseren multinationalen Unternehmen in Russland so oft zum
Verhängnis wurde.

Im Dezember trafen Amazon und andere Unternehmen die Ankündigungen
der Einstellung von Lieferungen nach Russland von FedEx und DHL. Und
auch Deutschlands führendes Versandunternehmen Otto bezeichnet die
logistischen Hürden Russlands zeitweise als nahezu unüberwindbar.

Verstärkt wird Ulmarts „Netz von Abwicklungszentren“ durch eine
Flotte von 190 Lkws für Kurzstreckenlieferungen. Mit diesem Ansatz
konnte Ulmart das Lieferproblem bewältigen und ist jetzt in der Lage,
in Städten wie Moskau mit starken Verkehrsproblemen Lieferungen an
Privathaushalte oder Büros innerhalb von 2 Stunden auszuführen.
Bezeichnet wird dieser Service als „Lieferung 2.0“.

http://www.bloomberg.com/video/is-ulmart-the-amazon-of-russia-j1hK
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