„Und was nun?“ – Fragen sich Mitglieder der e-MFP auf Europäischer Mikrofinanzwoche

Die Europäische Mikrofinanzwoche
(http://www.e-mfp.eu/european-microfinance-week-2015/information)
ging am Mittwoch in Luxemburg zu Ende. In einer provokativen
Abschlusssitzung wurde die Frage gestellt, welche Richtung der Sektor
in den nächsten 5-10 Jahren einschlagen wird.

EMW ist eine jährlich stattfindende Konferenz, die von der
European Microfinance Platform (http://www.e-mfp.eu) (e-MFP)
ausgerichtet wird. Dieser mitgliedergelenkten Organisation gehören
mehr als 130 Investoren, Regierungsorgane, Beratungsstellen, NGO,
Forscher und Akademiker an, die die Kooperation unter europäischen
Organisationen, die in Entwicklungsländern tätig sind, durch
Grundlagendebatten und -forschung voranbringen wollen.

In diesem Jahr wurde die EMW von 490 Delegierten und Rednern von
80 Organisationen besucht, die in über 30 Sitzungen Themen wie
kostengünstige Technologien für Finanzdienstleister,
verantwortungsbewusster Ausstieg, Erreichen von Skalenvorteilen im
inklusiven grünen Finanzsektor, Finanzierung von Jugend- und
Landwirtschaftsprojekten im ländlichen Raum, Anlagenfinanzierung &
Mikroleasing, Aufskalierung afrikanischer MFI und
Flüchtlingsfinanzierung ausloteten. Zum ersten Mal gab es eine
Sitzung im TED-Format mit Einzelvorträgen zu den Themen „Reichen
Smartphones für Bauern aus?“, „Befähigung der Kunden für sinnvolle
finanzielle Inklusion“ und „Der Nutzen der zentralen Datenverwaltung
in der Mikrofinanzbranche“.

Neben den Sitzungen fanden Plenarsitzungen statt, unter anderem
zum Thema „Weibliche Klienten ? Stärkung der Rolle der Frau: Jenseits
der Zahlen“, in der argumentiert wurde, dass die Stärkung der Rolle
der Frau „ein Verständnis der Frauen und ihrer Bedürfnisse innerhalb
ihrer Lebensumstände voraussetzt“. In einer anderen Sitzung wurden
die drei Finalisten des European Microfinance Award 2017 in der
Kategorie Mikrofinanzierung für Wohnraum verkündet. Der Preis ging an
Cooperativa Tosepantomin, eine mexikanische Kooperative, die
Sparkonten und Kredite für Wohnraum in Kombination mit technischer
Unterstützung für Kunden im ländlichen Raum anbietet.

Die Konferenz endete am Freitag mit einer Abschlusssitzung, an der
Paul DiLeo von Grassroots Capital Management, John Alex von der
indischen Equitas Small Finance Bank, Tim Ogden von der Financial
Access Initiative und Renée Chao-Béroff von PAMIGA teilnahmen. Wie
wird sich der Sektor im nächsten Jahrzehnt aufstellen? Chao-Béroff
vertrat die Meinung, dass MFI, die ihre Rolle in der
Wertschöpfungskette als Mittel und nicht als Zweck sehen, einen
Innovationsvorsprung haben werden, während die anderen –den Zug
verpassen werden–. Alex argumentierte, dass es auf „Spezialisierung
und Synchronisierung von Produkten ankommen wird“, um „eine massive
Nachfrage zu erreichen.“ Ogden zeigte sich querdenkerisch und
kritisch: „Der Mikrofinanzsektor begann mit einer Gruppe von
Institutionen, denen die Kunden wichtig waren; den digitalen
Anbietern von heute…geht es nicht um die Bereitstellung von
Mehrwert, sondern um die eigene Wertabschöpfung“. Auf der anderen
Seite bedeutet die zunehmende Beteiligung kommerzieller Banken, dass
durch Mikrofinanzierung wie erhofft ausgegrenzte Menschen in das
formelle Bankensystem aufgenommen werden — und hier ziehen alle
Mitglieder der e-MFP an einem Strang.

Weitere Informationen zur EMW2017 finden Sie hier (http://www.e-mf
p.eu/news-and-events/both-optimism-cautionary-tales-european-microfin
ance-week-wraps).

http://www.e-mfp.eu

Pressekontakt:
Niamh Watters
Tel. +352-2627-1356
nwatters@e-mfp.eu

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