Sperrfrist: 12.07.2016 11:00
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Im Jahr 2015 zählte die Polizei insgesamt 2,5 Millionen
Verkehrsunfälle auf deutschen Straßen. Das waren 4,6 % mehr als im
Vorjahr. Dabei starben 3Â 459 Menschen, 2,4Â % oder 82Â Menschen mehr
als 2014. „Damit ist 2015 die Zahl der Verkehrstoten das zweite Jahr
in Folge gestiegen“, sagte Dieter Sarreither, Präsident des
Statistischen Bundesamtes (Destatis), bei der heutigen
Pressekonferenz zur „Unfallentwicklung auf deutschen Straßen 2015“ in
Berlin.
Dennoch sind dies deutlich weniger Todesopfer als in den Jahren
1950 bis 2012. Der traurige Rekord wurde 1970 mit 21Â 332
Verkehrstoten erreicht. Seitdem sank die Zahl der Verkehrstoten um
83,8Â %. Die Entwicklung ist umso erfreulicher, da gleichzeitig der
Kraftfahrzeugbestand stark gestiegen ist: Gemessen am Fahrzeugbestand
war das Risiko 1970, bei Unfällen im Straßenverkehr zu sterben,
16-mal höher als 2015.
In den 25 Jahren seit der deutschen Vereinigung konnten
überdurchschnittliche Rückgänge bei der Zahl der Verkehrstoten bei
Pkw-Insassen und Fußgängern erreicht werden. Bei Fahrrad- und
Kraftradnutzern fielen die Rückgänge dagegen deutlich geringer aus.
Die mit Abstand meisten Fahrradfahrer (61,6 %) und Fußgänger (70,2 %)
starben 2015 innerorts. Für Kraftradnutzer sind dagegen Landstraßen
besonders gefährlich: 2015 starben fast drei Viertel aller tödlich
verunglückten Kraftradnutzer bei Unfällen auf Landstraßen.
Erfreulicherweise ist die Zahl der Geschwindigkeitsunfälle in den
letzten 25 Jahren überdurchschnittlich gesunken. Dennoch ist nicht
angepasste Geschwindigkeit nach wie vor die häufigste Ursache für
tödliche Verkehrsunfälle. „2015 kamen 1 192 Menschen bei
Geschwindigkeitsunfällen ums Leben. Damit starb mehr als jeder Dritte
aller im Straßenverkehr Getöteten bei Unfällen aufgrund nicht
angepasster Geschwindigkeit“, betonte Dieter Sarreither.
Der demografische Wandel wird auch in der Unfallstatistik
sichtbar: 1991 war erst jeder sechste Verkehrstote 65 oder älter,
2015 war es knapp jeder dritte. Da die körperliche
Widerstandsfähigkeit mit dem Alter sinkt, tragen ältere Menschen ein
höheres Risiko, bei einem Unfall tödlich verletzt zu werden: 2015
waren 27 % der getöteten Pkw-Insassen, 52 % der getöteten Fußgänger
und 52 % der getöteten Radfahrer mindestens 65 Jahre alt. Besonders
gefährdet ist die Generation 75+: 33 % der getöteten Fahrradbenutzer
und 41 % der getöteten Fußgänger waren 75 Jahre oder älter.
Die vollständige Pressemitteilung (inklusive PDF-Version) sowie
weitere Informationen und Funktionen sind im Internet-Angebot des
Statistischen Bundesamtes unter http://www.destatis.de/presseaktuell
zu finden.
Weitere Auskünfte gibt:
Gerhard Kraski,
Telefon: +49 (0) 611 / 75 26 87,
www.destatis.de/kontakt
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Statistisches Bundesamt
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