Im Jahr 2016 wünschten sich nach Ergebnissen der
Arbeitskräfteerhebung rund 5,4 Millionen Menschen im Alter von 15 bis
74 Jahren Arbeit oder mehr Arbeitsstunden. Wie das Statistische 
Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, sank ihre Zahl im Vergleich zum
Vorjahr um 255 000 Personen (- 4,5 %).
   Dieses ungenutzte Arbeitskräftepotenzial setzte sich aus knapp 1,8
Millionen Erwerbslosen, 1,0 Millionen Personen in Stiller Reserve und
insgesamt 2,6 Millionen Unterbeschäftigten zusammen. Im 
Vorjahresvergleich sanken sowohl die Zahl der Erwerbslosen (- 176 
000) als auch die Zahl der Unterbeschäftigten (- 103 000) deutlich, 
so dass es insgesamt zu einem Rückgang des ungenutzten 
Arbeitskräftepotenzials kam, obwohl die Stille Reserve leicht 
gestiegen ist (+ 23 000).
   Unterbeschäftigte sind Erwerbstätige, die den Wunsch nach 
zusätzlichen Arbeitsstunden haben und dafür auch zur Verfügung 
stehen. Im Jahr 2016 waren in Deutschland 6,4 % der Erwerbstätigen im
Alter von 15 bis 74 Jahren nach eigenen Angaben unterbeschäftigt. 
12,6 % der Teilzeitbeschäftigten und 4,0 % der Vollzeitbeschäftigten 
wünschten sich zusätzliche Arbeitsstunden. Zu berücksichtigen ist 
hierbei, dass Unterbeschäftigte in Vollzeit ihre Arbeitszeit meist 
nur um wenige Stunden erhöhen wollen.
   Den 2,6 Millionen Unterbeschäftigten standen knapp 1,2 Million 
Erwerbstätige gegenüber, die weniger arbeiten wollten. Diese so 
genannten Überbeschäftigten haben den Wunsch ihre Arbeitsstunden bei 
entsprechend verringertem Einkommen zu reduzieren. Im Vergleich zum 
Vorjahr hat sich die Zahl der Überbeschäftigten erneut erhöht: 2016 
gab es einen Anstieg um 147 000 Personen, 2015 einen Anstieg um 98 
000 Personen.
   Personen in Stiller Reserve haben überhaupt keine Arbeit, gelten 
nach den Kriterien der Internationalen Arbeitsorganisation jedoch 
nicht als erwerbslos. Zur Stillen Reserve gehören Personen, die zwar 
Arbeit suchen, jedoch kurzfristig (innerhalb von zwei Wochen) für 
eine Arbeitsaufnahme nicht zur Verfügung stehen. Dazu zählen auch 
Personen, die aus verschiedenen Gründen aktuell keine Arbeit suchen, 
aber grundsätzlich gerne arbeiten würden und dafür auch verfügbar 
sind. Im Jahr 2016 gehörten 5,4 % der Nichterwerbspersonen im Alter 
von 15 bis 74 Jahren zur Stillen Reserve. Im Vorjahr hatte der 
vergleichbare Anteil bei 5,2 % gelegen.
   Sonstige Nichterwerbspersonen mit generellem Arbeitswunsch zeigen 
eine geringere Arbeitsmarktnähe als Personen der Stillen Reserve, da 
sie weder eine Arbeit suchen noch kurzfristig verfügbar sind. Sie 
werden nicht zum ungenutzten Arbeitskräftepotenzial der hier 
verwendeten international vereinbarten Definition gezählt, sollten 
aber allein aufgrund ihrer Größenordnung von knapp 1,3 Millionen 
Personen (6,8 % der Nichterwerbspersonen im Alter von 15 bis 74 
Jahren) bei der Analyse nicht außer Acht gelassen werden.
   Die vollständige Pressemitteilung (inklusive PDF-Version) mit 
Tabelle sowie weitere Informationen und Funktionen sind im 
Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter 
http://www.destatis.de/presseaktuell zu finden.
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Dr. Martina Rengers, 
Telefon: +49 (0) 611 / 75 42 71,
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