Vaatz: Gleichwertige Hilfen für DDR-Heimkinder erreicht

Bundesregierung und ostdeutsche Länder haben heute
den Bericht „Aufarbeitung der Heimerziehung in der DDR“ vorgestellt.
Hierzu erklärt der für den Bereich Aufbau Ost zuständige
Stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Arnold
Vaatz:

„Mit dem heute vorgelegten Bericht zur Aufarbeitung der
Heimerziehung in der DDR wird das Leid der Heimkinder in der
ehemaligen DDR von der Bundesregierung und den ostdeutschen
Landesregierungen umfassend öffentlich anerkannt. Wir begrüßen, dass
nun konkrete Planungen für finanzielle Hilfen zugunsten der Opfer
vorliegen. Mit der Einrichtung des 40 Millionen Euro umfassenden
Fonds –Heimerziehung in der DDR in den Jahren von 1949 bis 1990–
werden gleichwertige Hilfen wie für ehemalige Heimkinder aus
Westdeutschland auch für die Opfer der DDR-Heimerziehung möglich.
Diese Forderung hat die CDU/CSU-Fraktion von Anfang an in der Debatte
zu dieser Frage vertreten. Wir werden nun für eine schnelle Umsetzung
sorgen, damit so bald wie möglich tatsächlich Hilfe geleistet werden
kann.

Der vorliegende Bericht gibt bereits einen guten Einblick in das
Unrechtssystem der DDR-Heimerziehung. Dass die Aufarbeitung in
einigen Bereichen der DDR-Heime aber noch ganz am Anfang steht,
zeigen exemplarisch erste Erkenntnisse über das –Kombinat der
Sonderheime für Psychodiagnostik und pädagogisch psychologische
Therapie–. Hier ging man über die bekannten Methoden der
sozialistischen Indoktrination hinaus. Inwieweit hier Kinder und
Jugendliche im Alter von sechs bis 18 Jahren unter Psychopharmaka
gesetzt und Elternrechte verletzt wurden, ist noch weiter zu
erforschen.“

Hintergrund:

Tausende Kinder und Jugendliche waren in der ehemaligen DDR bis
1989 insbesondere in den geschlossenen Kinderheimen und
Jugendwerkhöfen unter teilweise erschreckenden, menschenunwürdigen
Bedingungen untergebracht. Die DDR verfolgte in ihren 474 staatlichen
Kinderheimen, 38 Spezialkinderheimen, 32 Jugendwerkhöfen und
besonders im geschlossenen Jugendwerkhof Torgau mit der Unterbringung
von Kindern und Jugendlichen immer auch das politische Ziel, die
Eingewiesenen zu sozialistischen Persönlichkeiten umzuformen. Die
Einrichtungen unterstanden dem Ministerium für Volksbildung, seit
1963 also der Ministerin Margot Honecker. Die Umerziehung sollte in
den Jugendwerkhöfen durch militärischen Drill und erzwungene
Einordnung in das Kollektiv erreicht werden. Infolge ideologischer
Indoktrination, Misshandlungen und Missbrauch sind diese ehemaligen
Heimkinder bis heute traumatisiert.

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