vbw warnt vor fundamentaler Veränderung der Unternehmenslandschaft / Brossardt: „Weitere Korrekturen bei Erbschaftsteuer sind unerlässlich“ / Pressemitteilung zur Erbschaftsteuer-Reform

Die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft
e. V. fordert weitere Korrekturen am Gesetzesentwurf zur Neuregelung
der Erbschaftsteuer. vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt: „Der
Entwurf des Bundeskabinetts bringt einige wichtige Neuerungen, etwa
zur Lohnsummenauflage für Kleinstunternehmen oder den Schwellenwerten
für große Unternehmen. Am Ziel sind wir noch nicht. Immer noch nehmen
die Pläne Familienunternehmen die Fähigkeit, ihre Firma
wettbewerbsfähig weiterzuführen und generationenübergreifend für
große Zukunftsinvestitionen vorzusorgen.“

Brossardt kritisiert, dass der Entwurf wichtige Teile des
unternehmerisch eingesetzten Vermögens von der Begünstigung ausnimmt:
„Das trifft neben Betriebsteilen, die nicht unmittelbar für die
Produktion nötig sind, auch Rücklagen für Zukunftsinvestitionen oder
Tochterunternehmen außerhalb Europas, also die Anker der Unternehmen
auf den Weltmärkten. Verschont werden muss, was betrieblich
eingesetzt wird – ohne Wenn und Aber.“ Die vbw betont, dass Erben
großer Familienunternehmen durch den Entwurf untragbar belastet
werden. Die Auflagen für sie gehen bis hin zu 40-jährigem Verzicht
auf Erträge und zum Zugriff auf vorhandenes Vermögen des Erben.
Brossardt: „Eine Vermögensteuer für Unternehmenserben darf es nicht
geben. Und besondere Auflagen für Familienunternehmen müssen mit Maß
gesetzt werden. Noch unzureichend ist auch die Regel, die es
Unternehmern, die keine Vergünstigung genießen, erlauben soll, ihre
Erbschaftsteuer in Raten zu zahlen.“

Unverständlich ist für die vbw, dass heute erbschaftsteuerlich
begünstigte Wohnungsimmobilienunternehmen diesen Status verlieren
würden. Wichtig ist der vbw zudem, dass Unternehmen mit bis zu fünf
Beschäftigten von der Lohnsummenauflage befreit werden. „Das kostet
erbschaftsteuerlich nichts und gibt kleinen Unternehmen notfalls
wichtige Überlebenschancen“, so Brossardt. Ohne Korrekturen fürchtet
der vbw Hauptgeschäftsführer einen Exodus vieler Familienunternehmer
in das meist steuergünstigere Ausland und vielfachen Verkauf an
familienunabhängige Konzerne oder internationale Kapitalgeber. „Das
würde die innovative, regional verankerte geprägte Struktur der
deutschen Unternehmenslandschaft zu unser aller Nachteil fundamental
verändern“, so Brossardt.

Pressekontakt:

Michael Reithmeier, 089-551 78-372, michael.reithmeier@ibw-bayern.de,
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