Sperrfrist: 11.05.2012 08:00
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Die Verbraucherpreise in Deutschland lagen im April 2012 um 2,1 %
höher als im April 2011. Damit liegt die Inflationsrate bereits seit
Februar 2011 über der Zwei-Prozent-Marke. Im März 2012 hatte die
Inflationsrate – gemessen am Verbraucherpreisindex – ebenfalls bei
2,1 % gelegen. Im Vergleich zum Vormonat März 2012 erhöhte sich der
Verbraucherpreisindex im April 2012 um 0,2 %. Das Statistische
Bundesamt (Destatis) korrigiert damit seine vorläufigen Ergebnisse
für April 2012 sowohl im Vergleich zum Vorjahresmonat als auch zum
Vormonat um 0,1 Prozentpunkte leicht nach oben.
Im April 2012 wurde die Inflationsrate wie in den Vormonaten
maßgeblich durch die Preisentwicklung bei Energie bestimmt (+ 5,8 %
gegenüber April 2011). Die Preise für Kraftstoffe stiegen binnen
Jahresfrist um 6,3 % und erreichten damit einen neuen Höchststand.
Die Preiserhöhungen bei den einzelnen Kraftstoffsorten fielen jedoch
unterschiedlich aus (Superbenzin: + 7,0 %; Dieselkraftstoff: + 4,5
%). Deutlich teurer gegenüber dem Vorjahr waren im April 2012 auch
die Produkte der Haushaltsenergie (+ 5,5 %; darunter Umlagen für
Zentralheizung und Fernwärme: + 10,5 %; Gas: + 6,7 %; leichtes
Heizöl: + 5,6 %). Ohne Berücksichtigung der Preisentwicklung bei
Energie hätte die Inflationsrate im April 2012 bei + 1,5 % gelegen.
Die Preise für Nahrungsmittel lagen im April 2012 mit + 3,0 %
deutlich über dem Vorjahresniveau. Binnen Jahresfrist wurden vor
allem Fleisch und Fleischwaren (+ 5,9 %; darunter Lammfleisch: + 12,2
%; Fleischwurst: + 8,8 %) teurer. Auch für Süßwaren (+ 4,7 %;
darunter Zucker: + 22,0 %; Schokoladenriegel: + 4,7 %), für Fisch und
Fischwaren sowie für Brot und Getreideerzeugnisse mussten die
Konsumenten deutlich mehr zahlen (jeweils: + 4,3 %). Günstiger waren
im Jahresvergleich dagegen Gemüse (- 1,9 %; darunter Kartoffeln: –
20,1 %). Die Preisentwicklung bei Speisefetten und Speiseölen (- 0,8
%) war im Wesentlichen auf die seit November 2011 beobachteten
Preisrückgänge bei Butter zurückzuführen. Butter war im April 2012 um
11,6 % billiger als im April 2011.
Die Preise für Waren insgesamt erhöhten sich im Vergleich zum
April 2011 überdurchschnittlich um 3,1 %. Am stärksten stiegen die
Preise für Verbrauchsgüter mit + 3,9 %. Neben Energieprodukten und
Nahrungsmitteln verteuerten sich auch alkoholfreie Getränke (+ 3,0 %;
darunter Kaffee: + 5,4 %) und Tabakwaren (+ 6,4 %), letztere in Folge
der Tabaksteuererhöhungen zum Mai 2011 und zum Januar 2012. Die
Preise für Gebrauchsgüter mit mittlerer Lebensdauer lagen um 2,3 %
über dem Vorjahresniveau (zum Beispiel Bekleidungsartikel: + 3,8 %).
Die Preise für langlebige Gebrauchsgüter blieben im gleichen Zeitraum
fast unverändert (+ 0,1 %).
Dienstleistungen verteuerten sich binnen Jahresfrist mit + 1,0 %
unterdurchschnittlich. Die Preisentwicklung bei den darin enthaltenen
Nettomieten blieb weiterhin moderat (+ 1,1 %). Daneben gab es aber
auch deutliche Preiserhöhungen (zum Beispiel Flugtickets: + 11,7 %;
Pauschalreisen: + 4,4 %). Preisrückgänge gegenüber April 2011 gab es
dagegen beispielsweise bei der Nachrichtenübermittlung (- 1,4 %) und
im Bildungswesen (- 16,0 %). Der starke Preisrückgang im
Bildungswesen ist insbesondere auf die Abschaffung der
Studiengebühren an staatlichen Hochschulen in Nordrhein-Westfalen im
Oktober 2011 und in Baden-Württemberg im April 2012 zurückzuführen.
Veränderung im April 2012 gegenüber dem Vormonat März 2012 Im
Vergleich zum März 2012 erhöhte sich der Verbraucherpreisindex im
April 2012 um 0,2 %. Energie verteuerte sich im Vergleich zum
Vormonat insgesamt um 0,4 %. Während die Preise für Kraftstoffe
binnen Monatsfrist erneut anzogen (+ 1,2 %), waren die Preise für
leichtes Heizöl im gleichen Zeitraum rückläufig (- 1,9 %).
Die Preise für Nahrungsmittel waren gegenüber dem Vormonat leicht
rückläufig (- 0,1 %). Auffällig war neben saisonalen
Preisschwankungen bei Obst (+ 4,5 %; darunter Weintrauben: + 16,7 %)
und Gemüse (- 4,3 %; darunter Gurken: – 29,4 %; Kopf- und
Eisbergsalat: – 23,6 %) auch der erneute Preisrückgang bei Butter (-
2,7 % gegenüber März 2012).
Der für europäische Zwecke berechnete Harmonisierte
Verbraucherpreisindex (HVPI) für Deutschland lag im April 2012 um 2,2
% über dem Stand von April 2011. Im Vergleich zum Vormonat März 2012
stieg der Index um 0,1 %. Die Schätzung für den HVPI vom 26. April
2012 im Vergleich zum Vorjahresmonat wurde damit bestätigt, die
Veränderung zum Vormonat wurde um 0,1 Prozentpunkte leicht nach unten
korrigiert.
Weitere Informationen zur Verbraucherpreisstatistik bietet die
Fachserie 17, Reihe 7, die im Internetangebot des Statistischen
Bundesamtes unter www.destatis.de, Pfad: Publikationen > Thematische
Veröffentlichungen > Preise herunter geladen werden kann.
Detaillierte Daten und lange Zeitreihen zur Verbraucherpreisstatistik
können auch über die Tabellen Verbraucherpreisindex (61111-0004) und
(61111-0006) in der Datenbank GENESIS-Online abgerufen werden.
Eine methodische Kurzbeschreibung bietet die Online-Fassung dieser
Pressemitteilung unter www.destatis.de.
Die vollständige Pressemitteilung (inklusive PDF-Version), mit
Tabellen sowie weiteren Zusatzinformationen und -funktionen, ist im
Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter
www.destatis.de/presseaktuell zu finden.
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