Verbraucherpreise April 2015: + 0,5 % gegenüber April 2014 Inflationsrate stieg erneut auf niedrigem Niveau

Sperrfrist: 13.05.2015 08:00
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Die Verbraucherpreise in Deutschland lagen im April 2015 um 0,5 %
höher als im April 2014. Die Inflationsrate – gemessen am
Verbraucherpreisindex – hat sich damit den dritten Monat in Folge
erhöht. Sie bewegte sich jedoch weiterhin auf niedrigem Niveau. Im
Vergleich zum März 2015 blieb der Verbraucherpreisindex im April
unverändert. Das Statistische Bundesamt (Destatis) korrigierte damit
seine vorläufigen Gesamtergebnisse vom 29. April 2015 leicht nach
oben (+ 0,1 Prozentpunkte).

Dämpfend auf die Gesamtteuerung im April 2015 wirkte wie bereits
in den Vormonaten die Preisentwicklung von Mineralölprodukten (- 11,1
%, davon leichtes Heizöl: – 20,1 %; Kraftstoffe: – 8,1 %). Günstiger
als ein Jahr zuvor waren auch andere Energieprodukte (zum Beispiel
Umlagen für Zentralheizung und Fernwärme: – 3,9 %; Strom: – 0,7 %).
Nur die Preise für feste Brennstoffe erhöhten sich gegenüber dem
Vorjahresmonat (+ 2,9 %). Energie insgesamt verbilligte sich binnen
Jahresfrist um 5,9 %. Ohne Berücksichtigung der Energie hätte die
Inflationsrate im April 2015 bei + 1,2 % gelegen.

Die Preise für Nahrungsmittel stiegen im April 2015 gegenüber dem
Vorjahresmonat um 1,1 %. Deutlich teurer wurden Gemüse insgesamt (+
6,1 %, darunter Gurken: + 55,3 %; Kopf-und Eisbergsalat: + 35,0 %,
aber Kartoffeln: – 17,8 %) und Süßwaren (+ 4,1 %, darunter
Schokoladentafeln: + 15,9 %). Auch für Brot und Getreideerzeugnisse
sowie Fisch und Fischwaren zogen die Preise gegenüber April 2014 an
(jeweils: + 1,8 %). Billiger waren hingegen vor allem
Molkereiprodukte (- 2,9 %, darunter frische Milch: – 9,6 %; Sahne: –
5,1 %).

Die Preise für Waren insgesamt, die Energie und Nahrungsmittel
einschließen, sanken im April 2015 im Vergleich zum April 2014 um 0,6
%. Im Vergleich zu den Vormonaten schwächte sich der Preisrückgang
bei Waren damit weiter ab. Zudem wurden einige Waren für Verbraucher
spürbar teurer, zum Beispiel Kaffee, Tee, Kakao (+ 12,8 %, darunter
Kaffee: + 21,0 %), Zeitungen und Zeitschriften (+ 6,2 %) sowie
Tabakwaren (+ 3,4 %).

Gemessen an der Gesamtteuerung erhöhten sich die Preise für
Dienstleistungen insgesamt im Vergleich zum April 2014 mit + 1,2 %
überdurchschnittlich. Unter den Dienstleistungen stiegen
Nettokaltmieten binnen Jahresfrist um 1,3 %. Deutlich teurer wurden
zum Beispiel die Personenbeförderung im Straßenverkehr (davon
Taxifahrt: + 11,9 %), Friseurleistungen und andere Dienstleistungen
für Körperpflege (+ 3,6 %), Dienstleistungen der sozialen
Einrichtungen (+ 3,5 %) sowie Verpflegungsdienstleistungen in
Restaurants, Cafés und Straßenverkauf (+ 3,0 %). Hingegen waren
Pauschalreisen (- 2,2 %) und Telekommunikationsdienstleistungen (-
1,2 %) günstiger als vor einem Jahr.

Veränderung im April 2015 gegenüber dem Vormonat März 2015 Im
Vergleich zum Vormonat März 2015 blieben die Verbraucherpreise im
April 2015 unverändert. Die Preisanstiege bei Waren (+ 0,4 %) wurden
durch die Preisrückgänge bei Dienstleistungen (- 0,4 %).
ausgeglichen.

Erwähnenswert sind im April 2015 die Preiserhöhungen bei Energie
insgesamt um 0,5 % gegenüber März 2015. Im Einzelnen standen den
gestiegenen Kraftstoffpreisen (+ 2,3 %, darunter Superbenzin: + 2,9
%; Dieselkraftstoffe: + 0,3 %) jedoch Preisrückgänge bei der
Haushaltsenergie (- 0,3 %, darunter leichtem Heizöl: – 0,5 %)
gegenüber.

Der für europäische Zwecke berechnete Harmonisierte
Verbraucherpreisindex (HVPI) für Deutschland lag im April 2015 um 0,3
% über dem Stand von April 2014. Im Vergleich zum Vormonat März 2015
sank der Index im April 2015 um 0,1 %. Die vorläufigen Ergebnisse für
den HVPI vom 29. April 2015 wurden damit bestätigt.

Die vollständige Pressemitteilung (inklusive PDF-Version) mit
Tabellen sowie weitere Informationen und Funktionen sind im
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