Verbraucherpreise August 2015: + 0,2 % gegenüber August 2014 / Günstige Mineralölprodukte halten Inflationsrate niedrig

Sperrfrist: 11.09.2015 08:00
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Die Verbraucherpreise in Deutschland lagen im August 2015 um 0,2 %
höher als im August 2014. Im Vergleich zum Juli 2015 war der
Verbraucherpreisindex im August 2015 unverändert. Damit bleibt die
Inflationsrate – gemessen am Verbraucherpreisindex – auf niedrigem
Niveau. Niedrigere Teuerungsraten als im August 2015 waren in diesem
Jahr im Februar mit + 0,1 % und im Januar mit – 0,3 % ermittelt
worden. Das Statistische Bundesamt (Destatis) bestätigt damit seine
vorläufigen Gesamtergebnisse vom 28. August 2015.

Die niedrige Inflationsrate im August 2015 war maßgeblich auf
weiterhin gesunkene Energiepreise (- 7,6 % gegenüber August 2014)
zurückzuführen. Im Vergleich zu den letzten Monaten hat sich der
Rückgang bei den Energiepreisen erneut verstärkt. Der weiterhin
fallende Weltmarktpreis für Rohöl wirkte sich vor allem auf die
Preisentwicklung bei leichtem Heizöl (- 27,6 %) und Kraftstoffen (-
9,5 %) aus. Auch die Preise für andere Energieprodukte lagen unter
dem Vorjahresniveau (zum Beispiel Umlagen für Zentralheizung und
Fernwärme: – 6,5 %; Strom: – 1,0 %). Ohne Berücksichtigung der
Energiepreise wäre die Inflationsrate im August 2015 mit + 1,1 %
deutlich höher ausgefallen.

Die Preise für Nahrungsmittel lagen im August 2015 um 0,8 % höher
als im August 2014. Teurer als ein Jahr zuvor waren vor allem Gemüse
(+ 9,3 %, darunter Kartoffeln: + 22,7 %) und Obst (+ 6,6 %). Weitere
Preiserhöhungen gab es unter anderem bei Fisch und Fischwaren (+ 2,4
%) sowie Süßwaren (+ 1,7 %). Hingegen mussten die Verbraucher für
Molkereiprodukte (- 6,9 %) sowie Speisefette und Speiseöle (- 7,0 %,
darunter Butter: – 12,5 %) gegenüber August 2014 deutlich weniger
bezahlen.

Die Preise für Waren insgesamt sanken im August 2015 im Vergleich
zum August 2014 um 0,9 %, insbesondere durch den Preisrückgang der
Energie. Zudem verbilligten sich Telefone (- 4,2 %) und Geräte der
Unterhaltungselektronik (- 4,3 %). Demgegenüber verteuerten sich
neben Nahrungsmitteln insgesamt einige Waren deutlich, zum Beispiel
Zeitungen und Zeitschriften (+ 6,0 %), Tabakwaren (+ 5,6 %) sowie
Kaffee, Tee, Kakao (+ 3,7 %).

Gemessen an der Gesamtteuerung erhöhten sich im August 2015 die
Preise für Dienstleistungen insgesamt im Vergleich zum August 2014
mit + 1,2 % überdurchschnittlich. Diese Preisentwicklung wurde
weiterhin maßgeblich durch die Erhöhung bei Nettokaltmieten bestimmt
(+ 1,1 %). Daneben verteuerten sich zum Beispiel die
Personenbeförderung im Straßenverkehr (davon Taxifahrt: + 13,4 %),
Friseurleistungen und andere Dienstleistungen für Körperpflege (+ 3,4
%) sowie Verpflegungsdienstleistungen in Restaurants, Cafés und
Straßenverkauf (+ 3,0 %). Günstiger wurden hingegen insbesondere
Flugtickets (- 4,5 %) und andere Dienstleistungen (- 6,2 %).
Letzteres war im Wesentlichen bedingt durch die am 1. Juni 2015 in
Kraft getretene Gesetzesänderung zur Regelung der Wohnungsvermittlung
(Bestellerprinzip).

Veränderung im August 2015 gegenüber dem Vormonat Juli 2015 Im
Vergleich zum Vormonat Juli 2015 blieben die Verbraucherpreise
insgesamt im August 2015 unverändert. Preiserhöhungen im
Monatsvergleich weisen vor allem Bekleidungsartikel auf (+ 4,2 %),
insbesondere aufgrund der allmählichen Umstellung auf die
Herbst-/Winterkollektion.

Aus Verbrauchersicht etwas günstiger entwickelten sich die Preise
für Nahrungsmittel insgesamt (- 0,3 %). Hier verbilligte sich vor
allem Speisefette und Speiseöle (- 2,3 %, darunter Butter: – 3,4%)
sowie Gemüse (- 0,8 %, darunter Kartoffeln: – 6,8 %). Trotz der
Sommerferien gingen zudem die Preise für Kraftstoffe spürbar zurück
(- 4,2 %, darunter Superbenzin: – 4,1 %, Dieselkraftstoff: – 4,3 %).
Auch leichtes Heizöl wurde deutlich günstiger (- 6,2 %).

Harmonisierter Verbraucherpreisindex für Deutschland Der für
europäische Zwecke berechnete Harmonisierte Verbraucherpreisindex
(HVPI) für Deutschland lag im August 2015 um 0,1 % über dem Stand von
August 2014. Die Veränderungsrate zum Vorjahresmonat verweilt damit
den dritten Monat in Folge auf dem gleichen Niveau (Juli und Juni
2015: jeweils + 0,1 %). Im Vergleich zum Vormonat Juli 2015 blieb der
Index im August 2015 unverändert. Die vorläufigen Ergebnisse für den
HVPI vom 28. August 2015 wurden damit bestätigt.

Die vollständige Pressemitteilung (inklusive PDF-Version) mit
Tabellen sowie weitere Informationen und Funktionen sind im
Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter
http://www.destatis.de/presseaktuell zu finden.

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