Verbraucherpreise Juli 2015: + 0,2 % gegenüber Juli 2014 / Niedrige Inflationsrate aufgrund weiterhin gesunkener Energiepreise

Sperrfrist: 13.08.2015 08:00
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Die Verbraucherpreise in Deutschland waren im Juli 2015 um 0,2 %
höher als im Juli 2014. Im Juni 2015 hatte die Inflationsrate –
gemessen am Verbraucherpreisindex – bei + 0,3 % gelegen. Die
Gesamtteuerung hat sich damit im Juli 2015 leicht abgeschwächt.
Niedrigere Teuerungsraten wurden in diesem Jahr im Februar 2015 mit +
0,1 % und im Januar 2015 mit – 0,3 % ermittelt. Im Vergleich zum Juni
2015 stieg der Verbraucherpreisindex im Juli 2015 um 0,2 %. Das
Statistische Bundesamt (Destatis) bestätigt damit seine vorläufigen
Gesamtergebnisse vom 30. Juli 2015.

Die niedrige Inflationsrate im Juli 2015 war vor allem auf
weiterhin gesunkene Energiepreise (- 6,2 % gegenüber Juli 2014)
zurückzuführen. Im Vergleich zu den letzten vier Monaten hat sich
somit der Preisrückgang bei Energie nochmals verstärkt. Günstiger für
die Verbraucher waren im Juli 2015 insbesondere Mineralölprodukte (-
10,7 %, davon leichtes Heizöl: – 22,4 %; Kraftstoffe: – 7,1 %). Auch
Preise für andere Energieprodukte lagen unter dem Vorjahresniveau
(zum Beispiel Umlagen für Zentralheizung und Fernwärme: – 5,9 %;
Strom: – 1,0 %). Nur die Preise für feste Brennstoffe erhöhten sich
(+ 1,1 %). Ohne Energiepreise wäre die Inflationsrate im Juli 2015
mit + 1,0 % deutlich höher ausgefallen.

Die Preise für Nahrungsmittel lagen im Juli 2015 um 0,4 % höher
als im Juli 2014. Der Preisanstieg gegenüber dem Vorjahresmonat hat
sich damit deutlich abgeschwächt, im Juni 2015 hatte er noch 1,0 %
betragen. Teurer als ein Jahr zuvor waren im Juli 2015 vor allem Obst
(+ 6,1 %) und Gemüse (+ 3,9 %, darunter Kartoffeln: + 17,3 %).
Preiserhöhungen gab es unter anderem bei Fisch und Fischwaren (+ 2,5
%) sowie Süßwaren (+ 2,2 %). Hingegen waren Molkereiprodukte (- 6,2
%) sowie Speisefette und Speiseöle (- 4,9 %) gegenüber Juli 2014
spürbar günstiger. Auch für Fleisch und Fleischwaren (- 0,7 %)
mussten die Verbraucher etwas weniger bezahlen.

Die Preise für Waren insgesamt sanken im Juli 2015 im Vergleich
zum Juli 2014 um 0,7 %, maßgeblich durch den Preisrückgang der
Energie. Zudem verbilligten sich auch Telefone (- 7,9 %), Geräte der
Unterhaltungselektronik (- 5,2 %) und Informationsverarbeitungsgeräte
(- 2,3 %). Einige Waren verteuerten sich hingegen deutlich, zum
Beispiel Zeitungen und Zeitschriften (+ 6,3 %), Tabakwaren (+ 5,6 %)
sowie Kaffee, Tee, Kakao (+ 4,5 %).

Gemessen an der Gesamtteuerung erhöhten sich im Juli 2015 die
Preise für Dienstleistungen insgesamt im Vergleich zum Juli 2014 mit
+ 1,1 % überdurchschnittlich. Diese Preisentwicklung wurde weiterhin
maßgeblich durch die Erhöhung bei Nettokaltmieten bestimmt, die seit
Mai 2015 bei + 1,2 % verharrt. Deutliche Preisanstiege gab es unter
anderem bei Personenbeförderung im Straßenverkehr (davon Taxifahrt: +
12,9 %), Friseurleistungen und andere Dienstleistungen für
Körperpflege (+ 3,4 %) sowie Verpflegungsdienstleistungen in
Restaurants, Cafés und Straßenverkauf (+ 3,0 %). Preisrückgänge
wurden hingegen insbesondere bei Flugtickets (- 5,0 %) und anderen
Dienstleistungen (- 6,2 %) ermittelt. Letzteres war im Wesentlichen
bedingt durch die am 1. Juni 2015 in Kraft getretene Gesetzesänderung
zur Regelung der Wohnungsvermittlung (Bestellerprinzip).

Veränderung im Juli 2015 gegenüber dem Vormonat Juni 2015 Im
Vergleich zum Vormonat Juni 2015 stiegen die Verbraucherpreise im
Juli 2015 leicht um 0,2 %. Im Ferienmonat Juli zogen vor allem die
Preise für Pauschalreisen (+ 16,0 %) und Flugtickets (+ 5,3 %) an.
Auch die Kraftstoffe insgesamt verteuerten sich binnen Monatsfrist (+
0,5 %, darunter Superbenzin: + 1,1 %, aber Dieselkraftstoff: – 2,1
%). Dagegen rückläufig im Vormonatsvergleich waren die Preise für
Haushaltsenergie (- 1,0 %), insbesondere wurde leichtes Heizöl (- 4,8
%) deutlich günstiger. Auch die Preise für Nahrungsmittel insgesamt
gingen (- 0,7 %) zurück. Hier verbilligte sich vor allem Obst (- 3,6
%) und Gemüse (- 2,2 %).

Günstiger aus Verbrauchersicht entwickelten sich zudem die Preise
sowohl für Bekleidungsartikel (- 4,1 %) als auch für Schuhe und
Schuhzubehör (- 2,1 %). Diese Entwicklung erklärt sich insbesondere
durch saisonbedingte Preisnachlässe für einzelne Sommerartikel.

Der für europäische Zwecke berechnete Harmonisierte
Verbraucherpreisindex (HVPI) für Deutschland lag im Juli 2015 um 0,1
% über dem Stand von Juli 2014. Im Vergleich zum Vormonat Juni 2015
stieg der Index im Juli 2015 um 0,3 %. Die vorläufigen Ergebnisse für
den HVPI vom 30. Juli 2015 wurden damit bestätigt.

Die vollständige Pressemitteilung (inklusive PDF-Version) mit
Tabellen sowie weitere Informationen und Funktionen sind im
Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter
http://www.destatis.de/presseaktuell zu finden.

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