Sperrfrist: 10.07.2013 08:00
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Die Verbraucherpreise in Deutschland lagen im Juni 2013 um 1,8 %
höher als im Juni 2012. Die Inflationsrate – gemessen am
Verbraucherpreisindex – hatte im Mai 2013 bei 1,5 % und im April 2013
noch bei 1,2 % gelegen. Der Preisauftrieb hat sich damit den zweiten
Monat in Folge verstärkt. Eine höhere Teuerungsrate wurde zuletzt im
Dezember 2012 mit + 2,0 % ermittelt. Im Vergleich zum Vormonat Mai
2013 stieg der Verbraucherpreisindex im Juni 2013 um 0,1 %. Das
Statistische Bundesamt (Destatis) bestätigt somit seine vorläufigen
Gesamtergebnisse vom 28. Juni 2013.
Die Gesamtteuerung wurde im Juni 2013 gegenüber Juni 2012 von den
deutlichen Preiserhöhungen bei Nahrungsmitteln und Energie geprägt.
Nahrungsmittel verteuerten sich gegenüber dem Vorjahresmonat um 5,4 %
und damit sogar deutlich stärker als die Energie (+ 3,0 %). Ohne
Berücksichtigung der Preisentwicklung bei diesen beiden
Güterbereichen lag die Teuerungsrate im Juni 2013 bei 1,3 %.
Bei den Nahrungsmitteln mussten die Verbraucher spürbar mehr als
vor einem Jahr für Speisefette und Speiseöle (+ 13,0 %; darunter
Butter: + 27,1 %) sowie Gemüse (+ 10,4 %; darunter Kartoffeln: + 35,2
%) und Obst (+ 9,2 %; darunter Äpfel: + 21,1 %) zahlen. Erheblich
teurer waren auch Molkereiprodukte und Eier (+ 5,3 %) sowie Fleisch
und Fleischwaren (+ 5,0 %). Auch bei allen anderen
Nahrungsmittelklassen gab es überdurchschnittliche Preiserhöhungen
(zum Beispiel Brot und Getreideerzeugnisse: + 2,2 %).
Bei der Energie blieb der Strom mit + 12,0 % erheblich teurer als
vor einem Jahr, vor allem in Folge der Erhöhung der EEG-Umlage zum
Jahresbeginn 2013. Auch die Preise für feste Brennstoffe (+ 4,3 %),
Umlagen für Zentralheizung und Fernwärme (+ 2,9 %) sowie Gas (+ 1,6
%) lagen über dem Vorjahresniveau. Etwas günstiger binnen Jahresfrist
wurden hingegen Mineralölprodukte (- 1,2 %; davon leichtes Heizöl: –
2,4 %; Kraftstoffe: – 0,8 %).
Die Preise für Waren insgesamt erhöhten sich im Juni 2013 im
Vergleich zu Juni 2012 um 2,3 %. Vor allem bedingt durch die
Preisentwicklung bei Nahrungsmitteln stiegen hier am stärksten die
Preise für Verbrauchsgüter (+ 3,0 %). Einige Waren hingegen
verbilligten sich binnen Jahresfrist (zum Beispiel Kaffee: – 5,3 %;
Geräte der Unterhaltungselektronik: – 5,0 %;
Informationsverarbeitungsgeräte: – 11,7 %).
Die Preise für Dienstleistungen insgesamt stiegen im Juni 2013 im
Vergleich zum Vorjahresmonat um 1,6 % (darunter Sport- und
Erholungsdienstleistungen: + 4,3 %; Pauschalreisen: + 3,3 %;
Bahnfahrkarten: + 3,0 %). Der deutliche Preisanstieg bei
Glücksspielen (+ 21,1 %) ergibt sich insbesondere aus der
Preiserhöhung für die Spieleinsätze bei Lotto „6 aus 49“ im Mai 2013.
Günstiger waren hingegen weiterhin Telekommunikationsdienstleistungen
(- 1,4 %) und ambulante Gesundheitsdienstleistungen (- 12,2 %).
Letzteres ist vor allem auf die Abschaffung der Praxisgebühr zum
Jahresbeginn 2013 zurückzuführen. Der Preisrückgang bei den
Finanzdienstleistungen hat sich im Juni 2013 gegenüber Juni 2012
verstärkt (- 11,8 %), da bei weiteren Banken Bearbeitungsgebühren für
Privatkredite weggefallen sind.
Veränderung im Juni 2013 gegenüber dem Vormonat Mai 2013
Im Vergleich zum Vormonat Mai 2013 stieg der Verbraucherpreisindex
im Juni 2013 um 0,1 %. Teurer binnen Monatsfrist waren
Nahrungsmittel (+ 0,4 %), insbesondere Speisefette und Speiseöle (+
1,7 %; darunter Butter: + 2,9 %), aber auch einige Obst- und
Gemüsesorten (zum Beispiel Äpfel: + 10,3 %; Kartoffeln: + 12,6 %;
Gurken: + 16,9 %). Preisanstiege gab es auch bei
Beherbergungsleistungen (+ 1,5 %) und Pauschalreisen (+ 5,0 %).
Leicht rückläufig waren hingegen die Preise für Mineralölprodukte
(- 0,2 %): Die Preise für leichtes Heizöl gaben den vierten Monat in
Folge nach (- 0,7 % gegenüber Mai 2013). Die Kraftstoffpreise
insgesamt blieben im Juni 2013 stabil, die Preise für die einzelnen
Kraftstoffsorten entwickelten sich jedoch unterschiedlich (zum
Beispiel Dieselkraftstoff: – 0,5 %, aber Superbenzin: + 0,2 %). Aus
Verbrauchersicht günstig entwickelten sich auch die Preise für
Bekleidung und Schuhe (- 1,4 %; darunter Bekleidungsartikel: – 1,9
%).
Der für europäische Zwecke berechnete Harmonisierte
Verbraucherpreisindex (HVPI) für Deutschland lag im Juni 2013 um 1,9
% über dem Stand von Juni 2012. Im Vergleich zum Vormonat stieg der
Index im Juni 2013 um 0,1 %. Die vorläufigen Ergebnisse für den HVPI
vom 28. Juni 2013 wurden damit bestätigt.
Weitere Informationen zur Verbraucherpreisstatistik bietet die
Fachserie 17, Reihe 7, die im Internetangebot des Statistischen
Bundesamtes unter www.destatis.de, Pfad: Publikationen > Thematische
Veröffentlichungen > Preise heruntergeladen werden kann. Detaillierte
Daten und lange Zeitreihen zur Verbraucherpreisstatistik können auch
über die Tabellen Verbraucherpreisindex (61111-0004) und (61111-0006)
in der Datenbank GENESIS-Online abgerufen werden. Eine methodische
Kurzbeschreibung bietet die Online-Fassung dieser Pressemitteilung
unter www.destatis.de.
Die vollständige Pressemitteilung (inklusive PDF-Version) mit
Tabellen sowie weiteren Zusatzinformationen und -funktionen, ist im
Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter
www.destatis.de/presseaktuell zu finden.
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