Verbraucherpreise Mai 2013: + 1,5 % gegenüber Mai 2012 Deutliche Preiserhöhungen bei Nahrungsmitteln und Glücksspiel

Sperrfrist: 12.06.2013 08:00
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Die Verbraucherpreise in Deutschland lagen im Mai 2013 um 1,5 %
höher als im Mai 2012. Im März 2013 hatte die Inflationsrate –
gemessen am Verbraucherpreisindex – bei + 1,4 % und im April 2013 bei
+ 1,2 % gelegen. Der Preisauftrieb hat sich damit im Mai 2013 wieder
etwas verstärkt. Im Vergleich zum Vormonat April 2013 stieg der
Verbraucherpreisindex im Mai 2013 um 0,4 %. Das Statistische
Bundesamt (Destatis) bestätigt somit seine vorläufigen
Gesamtergebnisse vom 29. Mai 2013.

Nahrungsmittel bestimmen zunehmend die Teuerungsrate: Bereits seit
Januar 2012 lagen die monatlichen Teuerungsraten für Nahrungsmittel
über der Gesamtteuerung. Die Preise für Nahrungsmittel insgesamt
erhöhten sich im Mai 2013 binnen Jahresfrist deutlich um 5,4 %.
Insbesondere Gemüse (+ 12,1 %) und Obst (+ 9,2 %) sowie Speisefette
und Speiseöle (+ 9,7 %) waren erheblich teurer als ein Jahr zuvor.
Für Fleisch und Fleischwaren (+ 5,6 %) sowie für Molkereiprodukte und
Eier (+ 4,3 %) mussten die Verbraucher spürbar mehr als vor einem
Jahr zahlen. Auch bei allen anderen Nahrungsmittelklassen gab es
überdurchschnittliche Preissteigerungen (zum Beispiel Brot und
Getreideerzeugnisse: + 2,3 %).

Die Energiepreise stiegen im Mai 2013 um 1,6 %. Während die Preise
für die meisten Haushaltsenergieprodukte sich deutlich erhöhten (zum
Beispiel Strom: + 12,4 %), sanken die Preise für Mineralölprodukte um
4,3 % (davon Kraftstoffe: – 3,7 %; leichtes Heizöl: – 5,9 %).

Die Preise für Waren insgesamt erhöhten sich im Mai 2013 im
Vergleich zu Mai 2012 um 1,9 %. Vor allem bedingt durch die
Preisentwicklung bei Nahrungsmitteln stiegen hier am stärksten die
Preise für Verbrauchsgüter (+ 2,5 %). Die Preise für Gebrauchsgüter
mit mittlerer Lebensdauer lagen im Mai 2013 um 1,5 % über dem
Vorjahresniveau (zum Beispiel Bekleidungsartikel: + 1,0 %; Bücher: +
3,3 %). Langlebige Gebrauchsgüter waren hingegen günstiger (- 0,5 %;
darunter Geräte der Unterhaltungselektronik: – 6,1 %;
Informationsverarbeitungsgeräte: – 9,4 %).

Die Preise für Dienstleistungen insgesamt stiegen im Mai 2013 im
Vergleich zum Vorjahresmonat um 1,4 %. Erwähnenswert ist hier der
deutliche Preisanstieg bei Glücksspielen (+ 21,1 %), vor allem
infolge der Preiserhöhung für die Spieleinsätze bei Lotto „6 aus 49“.
Weitere Preiserhöhungen gab es zum Beispiel auch bei Sport- und
Erholungsdienstleistungen (+ 4,2 %), Bahnfahrkarten (+ 3,0 %) und
Nettokaltmieten (+ 1,3 %). Hingegen sanken die Preise für
Telekommunikationsdienstleistungen (- 1,5 %), Finanzdienstleistungen
(- 4,2 %) und ambulante Gesundheitsdienstleistungen (- 12,2 %).

Veränderung im Mai 2013 gegenüber dem Vormonat April 2013

Der Preisanstieg im Mai 2013 gegenüber dem Vormonat April 2013 um
0,4 % war in erster Linie auf die deutlichen Preiserhöhungen bei
Glücksspielen (+ 21,1 %), Pauschalreisen (+ 8,0 %) und
Nahrungsmitteln (+ 1,0 %) zurückzuführen.

Bei den Nahrungsmitteln verteuerten sich binnen Monatsfrist vor
allem Butter (+ 10,6 %) sowie viele Molkereiprodukte (zum Beispiel
H-Milch: + 4,2 %; Quark: + 3,5 %; Sahne: + 3,3 %). Deutliche
Preiserhöhungen gab es im Mai 2013 auch bei etlichen Gemüsesorten
(zum Beispiel Kopf- oder Eisbergsalat: + 35,3 %; Gurken: + 11,2 %;
Kartoffeln: + 10,4 %) und einigen Obstsorten (zum Beispiel Äpfel: +
4,7 %). Etwas günstiger waren hingegen im Mai 2013 unter anderem
alkoholfreie Getränke (- 0,5 %), hier gingen vor allem die Preise für
Bohnenkaffee (- 4,0 %) zurück.

Energie verbilligte sich im Mai 2013 gegenüber dem Vormonat um 0,4
%. Vor allem die Preise für leichtes Heizöl (- 1,2 %) und Kraftstoffe
(- 0,9 %) waren rückläufig.

Der für europäische Zwecke berechnete Harmonisierte
Verbraucherpreisindex (HVPI) für Deutschland lag im Mai 2013 um 1,6 %
über dem Stand von Mai 2012 und damit weiterhin unterhalb der für die
Geldpolitik wichtigen Zwei-Prozent-Marke. Im Vergleich zum Vormonat
stieg der Index im Mai 2013 um 0,3 %. Das vorläufige Ergebnis für den
HVPI vom 29. Mai 2013 im Vergleich zum Vorjahresmonat wurde damit um
0,1 Prozentpunkte leicht nach unten korrigiert, die Veränderungsrate
zum Vormonat wurde bestätigt.

Weitere Informationen zur Verbraucherpreisstatistik bietet die
Fachserie 17, Reihe 7, die im Internetangebot des Statistischen
Bundesamtes unter www.destatis.de, Pfad: Publikationen > Thematische
Veröffentlichungen > Preise heruntergeladen werden kann. Detaillierte
Daten und lange Zeitreihen zur Verbraucherpreisstatistik können auch
über die Tabellen Verbraucherpreisindex (61111-0004) und (61111-0006)
in der Datenbank GENESIS-Online abgerufen werden. Eine methodische
Kurzbeschreibung bietet die Online-Fassung dieser Pressemitteilung
unter www.destatis.de.

Die vollständige Pressemitteilung (inklusive PDF-Version) mit
Tabellen sowie weiteren Zusatzinformationen und -funktionen, ist im
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