Verbraucherpreise Oktober 2015: + 0,3 % gegenüber Oktober 2014 Energiepreise fallen weiterhin, Preiserhöhungen bei Obst und Gemüse

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Die Verbraucherpreise in Deutschland lagen im Oktober 2015 um 0,3
% höher als im Oktober 2014. Die Inflationsrate – gemessen am
Verbraucherpreisindex – hat sich damit gegenüber den Vormonaten
leicht erhöht. Sie bewegte sich jedoch weiterhin auf niedrigem
Niveau. Im Vergleich zum September 2015 blieb der
Verbraucherpreisindex im Oktober 2015 unverändert. Das Statistische
Bundesamt (Destatis) bestätigt damit seine vorläufigen
Gesamtergebnisse vom 29. Oktober 2015.

Im Oktober 2015 dämpfte erneut die Preisentwicklung bei Energie (-
8,6 % gegenüber Oktober 2014) die Gesamtteuerung. Die
Jahresteuerungsrate für Energie hat sich im Oktober 2015 im Vergleich
zum letzten Monat etwas abgeschwächt (September 2015: – 9,3 %). Im
Oktober 2015 waren sowohl Kraftstoffe (- 13,1 %) als auch
Haushaltsenergie (- 6,5 %) erheblich günstiger als ein Jahr zuvor.
Unter der Haushaltsenergie blieb insbesondere die Preisentwicklung
bei leichtem Heizöl (- 24,5 %) verbraucherfreundlich – trotz Beginn
der Heizperiode. Ohne Berücksichtigung der Energie hätte die
Inflationsrate im Oktober 2015 deutlich höher bei + 1,4 % gelegen.

Die Preise für Nahrungsmittel lagen im Oktober 2015 um 1,6 % höher
als im Oktober 2014. Der Preisanstieg hat sich damit den dritten
Monat in Folge verstärkt (August 2015: + 0,8 %; September 2015: + 1,1
%). Deutlich teurer als ein Jahr zuvor waren im Oktober 2015 Gemüse
(+ 13,1 %, darunter Kartoffeln: + 30,7 %) und Obst (+ 9,7 %, darunter
Äpfel: + 10,9 %). Weitere Preiserhöhungen gab es unter anderem bei
Fisch und Fischwaren (+ 2,1 %) sowie Süßwaren (+ 1,8 %). Dagegen
mussten die Verbraucher vor allem weniger für Molkereiprodukte und
Eier (- 6,0 %, darunter H-Milch: – 12,1 %; Schnittkäse: – 9,9 %)
bezahlen.

Während die Preise für Waren insgesamt im Oktober 2015 im
Vergleich zum Oktober 2014 um 0,8 % sanken, erhöhten sich die Preise
für Dienstleistungen um 1,2 %. Unter den Waren verbilligten sich
neben den Energieprodukten unter anderem Geräte der
Unterhaltungselektronik (- 2,9 %) und Telefone (- 5,2 %). Hingegen
verteuerten sich neben den Nahrungsmitteln insgesamt Zeitungen und
Zeitschriften (+ 6,0 %), Informationsverarbeitungsgeräte (+ 5,2 %)
und Tabakwaren (+ 4,3 %) deutlich. Die Teuerung der Dienstleistungen
insgesamt wurde im Wesentlichen durch die Erhöhung bei
Nettokaltmieten bestimmt (+ 1,1 %), für die die privaten Haushalte
etwa ein Fünftel ihrer Konsumausgaben verwenden. Daneben verteuerten
sich binnen Jahresfrist insbesondere die Personenbeförderung im
Straßenverkehr (davon Taxifahrt: + 13,4 %), Friseurleistungen und
andere Dienstleistungen für Körperpflege (+ 3,6 %) sowie
Verpflegungsdienstleistungen in Restaurants, Cafés und Straßenverkauf
(+ 3,0 %). Hingegen wurden bei den Dienstleistungen nur wenige
Preisrückgänge ermittelt (zum Beispiel Flugtickets: – 2,8 %;
Telekommunikationsdienstleistungen: – 1,3 %).

Veränderung im Oktober 2015 gegenüber dem Vormonat September 2015
Im Vergleich zum Vormonat September 2015 blieben die
Verbraucherpreise insgesamt im Oktober 2015 unverändert. Binnen
Monatsfrist verbilligte sich Energie insgesamt um 0,8 %. Insbesondere
gingen hier erneut die Preise für Kraftstoffe (- 1,6 %, darunter
Superbenzin: – 2,0 %, Dieselkraftstoff: – 0,6 %) und leichtes Heizöl
(- 1,4 %) zurück.

Der Preisrückgang bei Energie wurde durch die Preisentwicklung bei
Nahrungsmitteln (+ 0,5 %) fast ausgeglichen. Unter den
Nahrungsmitteln gab es Preisanstiege insbesondere bei Gemüse
insgesamt (+ 2,1 %). Auffällig waren die Preisanstiege bei
Speisefetten und Speiseölen (+ 1,3 %, darunter Butter: + 4,7 %) sowie
Molkerei-produkten (+ 1,1 %, darunter H-Milch: + 3,7 %; Jogurt: + 1,9
%). Zudem mussten die Verbraucher unter anderem mehr für Schuhe und
Schuhzubehör (+ 0,5 %) ausgeben.

Harmonisierter Verbraucherpreisindex für Deutschland Der für
europäische Zwecke berechnete Harmonisierte Verbraucherpreisindex
(HVPI) für Deutschland lag im Oktober 2015 um 0,2 % über dem Stand
von Oktober 2014. Im Vergleich zum Vormonat September 2015 blieb der
Index im Oktober 2015 unverändert. Die vorläufigen Ergebnisse für den
HVPI vom 29. Oktober 2015 wurden damit bestätigt.

Die vollständige Pressemitteilung (inklusive PDF-Version) mit
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