Die 1.101 deutschen Volksbanken und 
Raiffeisenbanken, Sparda-Banken, PSD Banken und genossenschaftlichen 
Sonderinstitute haben im abgelaufenen Geschäftsjahr 2012 ihre Erträge
gegenüber dem Vorjahr nochmals deutlich gesteigert. Boomende 
Mitgliederzahlen, ein dynamisches Kreditgeschäft sowie 
Kursaufholungen bei Wertpapieren haben zu einem Gewinn nach Steuern 
von 2,2 Milliarden Euro geführt – ein Plus von 3,9 Prozent gegenüber 
dem Vorjahr. Der Vorsteuergewinn betrug 7,4 Milliarden Euro. 
Gleichzeitig wuchs die addierte Bilanzsumme um 21 Milliarden auf 750 
Milliarden Euro. „Dieses auch im Branchenvergleich sehr gute Ergebnis
ist eine eindrucksvolle Bestätigung unseres genossenschaftlichen 
Geschäftsmodells. Unsere Institute haben ihre Marktchancen auf Basis 
eines partnerschaftlichen Umgangs mit ihren rund 30 Millionen Kunden 
aktiv genutzt“, sagt Uwe Fröhlich, Präsident des Bundesverbandes der 
Deutschen Volksbanken und Raffeisenbanken (BVR). „Nie war die 
Mitgliedschaft bei einer Genossenschaftsbank beliebter als heute“, so
Fröhlich. Im Berichtszeitraum sind nochmals knapp 350.000 neue 
Mitglieder hinzugekommen. Ihre Zahl liegt nunmehr bei 17,3 Millionen.
   „Wir machen unsere Hausaufgaben und stellen uns den 
Herausforderungen der Zukunft“, erklärt der BVR-Präsident. Von 
Politik und Aufsicht fordert er Augenmaß bei der Bankenregulierung. 
Die zunehmende Komplexität immer neuer Regulierungsvorhaben erschwere
das risikoarme und solide Bankgeschäft der genossenschaftlichen 
FinanzGruppe zusehends. „Bei der Vielzahl aktueller 
Regulierungsmaßnahmen frage ich mich, ob die Politik ihr vorrangiges 
Ziel, die Finanzmärkte sicher zu machen, noch im Blick hat“, so 
Fröhlich weiter. Immer mehr Vorschriften aus Berlin und Brüssel 
kommen auf die Banken zu, ohne dass es zu einer Bewertung der 
kumulierten Folgen komme.
   So eilen die neuesten Vorschläge der Bundesregierung zur 
Trennbankenthematik der europäischen Gesetzgebung weit voraus und 
sorgen für ungleiche Regelungen innerhalb Europas. Die in Brüssel 
erarbeitete Krisenmanagementrichtlinie wiederum müsse die positive 
Rolle eines anerkannten institutsbezogenen Sicherungssystems wie der 
Sicherungseinrichtung des BVR stärker würdigen. Solche bewährten 
Mechanismen müssten erhalten bleiben, damit Volksbanken und 
Raiffeisenbanken weiterhin ihrer Rolle als Stabilitätsanker im 
deutschen Bankensektor nachkommen könnten.
Florierendes Kreditgeschäft
   Profitiert hat die genossenschaftliche Bankengruppe im 
Geschäftsjahr 2012 von einem lebhaften Kreditgeschäft. Die 
Kreditvergabe an Privat- und Firmenkunden erhöhte sich im 
Berichtszeitraum – verglichen zum Vorjahr – um 4,4 Prozent oder 19 
Milliarden auf 443 Milliarden Euro. Besonders im Kreditgeschäft mit 
Firmenkunden legten die Volksbanken und Raiffeisenbanken mit einem 
Plus von 6,9 Prozent überdurchschnittlich zu. Der Gesamtmarkt wuchs 
lediglich um 0,9 Prozent. Immobilienkredite an Privatkunden erhöhten 
sich um 3,4 Prozent auf rund 180 Milliarden Euro. Erfreulicherweise 
konnte die Einlagenseite trotz eines intensiven Wettbewerbs um 
deutsche Spareinlagen gleichsam mitwachsen. Die Verbindlichkeiten 
gegenüber Nichtbanken stiegen um 18 Milliarden Euro oder 3,5 Prozent 
auf 542 Milliarden Euro.
   Der Zinsüberschuss stieg im Berichtsjahr leicht um 0,4 Prozent auf
16,4 Milliarden Euro. In Relation zur durchschnittlichen Bilanzsumme 
sank die Zinsspanne um 0,08 Prozentpunkte auf 2,22 Prozent. Der 
Provisionsüberschuss legte leicht auf 4,1 Milliarden Euro zu, in 
Relation zur Bilanzsumme sank er ebenfalls im Jahresvergleich von 
0,58 auf 0,56 Prozent.
   Die allgemeinen Verwaltungsaufwendungen lagen bei 13,7 Milliarden 
Euro. Die Cost-Income-Ratio, also die Ertrags-Aufwands-Relation, als 
Maß für die Rentabilität der genossenschaftlichen Bankengruppe, stieg
leicht um 1,4 Prozentpunkte auf 66,9 Prozent. Hingegen sank die 
Risikovorsorge im Kreditgeschäft von minus 0,4 Milliarden Euro im 
Vorjahr auf minus 0,3 Milliarden Euro im Jahr 2012. Die 
Wertberichtigungen lagen somit weit entfernt vom langjährigen 
Durchschnitt.
   Aufgrund der Erholung an den internationalen Finanz- und 
Kapitalmärkten legte das Bewertungsergebnis Wertpapiere von einer 
Belastung von minus 0,7 Milliarden Euro in 2011 auf eine 
Wertaufholung von 0,7 Milliarden Euro stark zu. Entsprechend 
verbesserte sich das Betriebsergebnis nach Bewertung mit 7,6 
Milliarden Euro um 5,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresniveau. Der 
Vorsteuergewinn kletterte um 5,8 Prozent auf 7,4 Milliarden Euro. 
Nach Steuern erreichte der Jahresüberschuss mit 2,2 Milliarden Euro 
ein Plus von 3,9 Prozent gegenüber 2011.
   Darüber hinaus haben die Volksbanken und Raiffeisenbanken im Jahr 
2012 dem Fonds für allgemeine Bankrisiken 3,1 Milliarden Euro 
zugeführt und stärkten so die Reserven für die Zukunft. Diese 
Dotierung ist um 6,4 Prozent höher als im Vorjahr. Ihre bereits sehr 
solide Eigenkapitalausstattung hat die genossenschaftliche 
Bankengruppe weiter verbessert. Das Kernkapital wuchs um 4,9 
Milliarden auf 47,7 Milliarden Euro. Der Solvabilitätskoeffizient 
verbesserte sich nochmals auf 15,9 Prozent (Vorjahr 15,6 Prozent).
Ausblick
   Trotz des intensiven Wettbewerbs um Privatkunden und 
mittelständische Firmenkunden rechnet der BVR für das laufende Jahr 
mit weiteren Marktanteilsgewinnen der Volksbanken und 
Raiffeisenbanken im Kundengeschäft. Der zu erwartende Volumenzuwachs 
werde die Belastungen aus dem niedrigen Zinsumfeld mindestens 
teilweise kompensieren, so dass für 2013 insgesamt von einem Ergebnis
der Gruppe leicht unter dem Vorjahresniveau ausgegangen werden könne.
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