Vor dem Hintergrund wachsender Fremdenfeindlichkeit, Hassreden und politischer Maßnahmen, die religiöse Praktiken einschränken, einigen sich jüdische und muslimische Würdenträger in Europa auf Zusammenarbeit

Jüdische und muslimische Gemeinden in Europa sähen sich mit
zunehmender Fremdenfeindlichkeit, Hassverbrechen und politischen
Maßnahmen konfrontiert, die ihre Rechte auf die Ausübung religiöser
Praktiken einschränkten, bemerkten am Dienstag Würdenträger dieser
Religionsgemeinden im Rahmen der ersten Plenarsitzung des
europäischen Muslim-Jewish Leadership Council
(https://mjlc-europe.org/) (MJLC) in Amsterdam.

(Photo: https://mma.prnewswire.com/media/767955/MJLC.jpg )

Der Rat wurde gegründet, um dem in Europa wachsenden Bedürfnis
Sorge zu tragen, Vorurteilen, falschen Behauptungen, Angriffen und
Gewalt gegenüber gläubiger Menschen und Religionen zu begegnen. Die
Mitglieder trafen sich, um die Zusammenarbeit von jüdischen und
muslimischen Gemeinden in Europa mit Blick auf den Schutz der
religiösen Praktiken ihrer jeweiligen Gemeinden und die Förderung der
gegenseitigen Solidarität angesichts der widrigen Umstände zu
erörtern.

Den Vorsitz des Rates führen Rabbiner Pinchas Goldschmidt,
Oberrabbiner von Moskau, und Nedzad Grabus, Mufti von Slowenien.
Unterstützt werden sie durch das internationale Dialogzentrum
(KAICIID) aus Wien, das interreligiöse Dialogplattformen in Afrika,
in Asien, im arabischen Raum und in Europa unterstützt.

Vertreter jüdischer und muslimischer Gemeinden aus Albanien,
Belgien, Bosnien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich,
Großbritannien, Irland, Italien, Litauen, den Niederlanden,
Österreich, Polen, Rumänien, Russland, Slowenien und der Schweiz
beschrieben die Herausforderungen, mit denen ihre Gemeinden
konfrontiert sind, ebenso wie die Anstrengungen, die sie unternehmen,
um den Dialog zwischen Juden und Muslimen in ihren Ländern zu
fördern.

Die Teilnehmer (https://mjlc-europe.org/Members) waren sich einig,
dass jüdische und muslimische Gemeinden vor gemeinsamen
Herausforderungen stehen, darunter die zunehmende
Instrumentalisierung von Religion für politische Zwecke,
Einschränkungen der Rechte zur freien Ausübung ihrer Religion und der
wachsende Einfluss rechtsorientierter, fremdenfeindlicher Bewegungen.
Darüber hinaus erwähnten Teilnehmer, dass Gespräche über „europäische
Identität“ häufig Muslime ausschließen und dass der Islam als nicht
europäisch gilt, obwohl Muslime seit vielen Jahrzehnten und sogar
Jahrhunderten Teil des Gefüges der europäischen Gesellschaft sind.

Die Sitzung wurde von der Stadt Amsterdam ausgerichtet und von
KAICIID unterstützt. Sie fand unter der Schirmherrschaft von Mairead
McGuinness, Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments, statt.

In seiner Eröffnungsrede rief KAICIID-Generalsekretär Faisal Bin
Muaammar die Mitglieder des Rates dazu auf, bei der Förderung des
jüdisch-muslimischen Dialogs eine Führungsrolle zu übernehmen:
„Europa braucht Ihren Einsatz für gleiche Bürgerrechte und die
Achtung der Vielfalt. Wir brauchen Ihr Engagement, sich für die
gemeinsamen Rechte religiöser Gruppen in Europa auszusprechen, sowie
um zwischen muslimischen und jüdischen Gemeinden Vertrauen und
Zusammenarbeit aufzubauen.“

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vor-dem-hintergrund-von-wachsender-fremdenfeindlichkeit-hassreden-und
-politischen)

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