Vorreiter gesucht

Gerade nach der Erfahrung mit dem Konferenzchaos in Madrid ist
man versucht zu sagen: Hört auf damit. Trotzdem, es wäre zwar falsch, die
UN-Klimaverhandlungen nach dieser neuerlichen Erfahrung des irren Tanzes auf dem
Vulkan aufzugeben. Sie bilden immerhin einen Rahmen, um alle Länder der Erde
einzubinden und eine Plattform auch für die Interessen der armen Länder zu
schaffen, die sonst zu wenig wahrgenommen werden. Doch zu hoffen, dass auf
diesem Weg das 1,5 bis Zwei-Grad-Limit erreicht werden kann, ist vergeblich. Das
Einstimmigkeitsprinzip verhindert, dass schnell gehandelt wird. Hinzu kommt,
dass die USA als zweitgrößter CO2-Einheizer im November aus dem Paris-Abkommen
austreten werden. Die Blockade des internationalen Klimaschutzes kann nur durch
Vorreiter aufgelöst werden, die ohne Rücksicht auf die Bremser mit einer
modernen, strikt am CO2-Sparen orientierten Energie- und Verkehrspolitik, einer
klimafreundlichen Landnutzung und (Wieder-)Aufforstung von Wäldern vorangehen.

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