Vorreiter im Rheinland: Elektronische Patientenakten machen Vorgeschichte transparent

Neustadt/Wied, 25.08.2009. Die elektronische Archivierung von Patientenakten wird immer wichtiger. Eine neue Lösung wurde jetzt in der LVR-Klinik Bonn eingeführt. Damit steht jetzt bei wiederkehrenden Patienten der Teil der Vorgeschichte, der bisher nur in Papierform vorlag, auf Knopfdruck sofort zur Verfügung. Mit dem Pilotprojekt „ArchiMed“ ist die LVR-Klinik Bonn Vorreiter bei der elektronischen Archivierung für die psychiatrischen Kliniken des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR). Die LVR-Klinik Bonn nutzt dazu die Softwarelösung von SER.

„Besonders nachts und am Wochenende war es bisher schwierig und zeitaufwendig auf die Papierakte zuzugreifen. Jetzt haben Ärzte rund um die Uhr einen direkten Zugriff auf die eingescannten elektronischen Patientendokumente, und zwar direkt aus unserem Krankenhaus-Informations-System Nexus Medicare heraus“, beschreibt Esther Smirnovs den enormen Fortschritt durch die Abkehr von den Papierakten. Als Produktmanagerin ECM bei LVR-InfoKom betreut sie die Einführung der elektronischen Patientenakte im LVR-Klinikverbund. Dem Ziel, die Patientendaten revisionssicher zu archivieren, ist die LVR-Klinik Bonn damit einen großen Schritt näher gekommen. LVR-InfoKom ist das IT-Systemhaus des LVR.

Mit dem neuen DMS-System von SER verabschiedet sich die LVR-Klinik Bonn von überflüssigem Aufwand und Lagerkosten durch Papierarchive. Zu Beginn des Projektes stand eine genaue Bestandsaufnahme der Anforderungen auf dem Programm. „Für das Pilotprojekt ArchiMed haben wir eigens ein gemeinsames Projektteam aus Mitarbeitern von LVR-InfoKom und der LVR- Klinik Bonn gebildet, das die Detailfragen bei der Digitalisierung der Patientenakte klären sollte“, erläutert Oliver Hoffmann, Geschäftsführer von LVR-InfoKom, die Vorgehensweise bei der Einführung.

Das Projekt „ArchiMed“ umfasste folgende Anforderungen:

• Gleichzeitiger Zugriff mehrerer Mitarbeiter auf eine Patientenakte
• Zentrale Archivierung aller Daten in den Kölner Rechenzentren
• Vollständige Integration in das KIS (Medicare von Nexus)
• Permanente Zugriffsmöglichkeit auf alle eingescannten Patientendokumente, auch bei Ausfall des KIS (Notfallzugriff).
• Revisionssichere Archivierung aller eingescannten Patientendokumente

Pilotprojekt erfolgreich abgeschlossen

Im August letzten Jahres begann die Vorbereitung zur Digitalisierung aller stationären Patientenakten in der LVR-Klinik Bonn. Im September 2009 wird das Pilotprojekt „ArchiMed“ abgeschlossen sein. Schon heute werden nach der Entlassung des Patienten die Dokumente seiner Patientenakte via Hochleistungsscanner digitalisiert und automatisch zu der entsprechenden elektronischen Akte hinzugefügt. Sie beinhaltet zehn Registerkarten wie Arztbriefe, Gutachten, Pflege, Sozialdienst, Therapie etc., die automatisch durch entsprechende Trennblätter mit Barcode beim Scannen zugeordnet werden. Im Zuge des Projekts wurde die Registerkartenstruktur der Papierakten an die der eAkte angeglichen. Das ermöglicht eine eindeutige Zuweisung der Dokumente. Die Patientenstamm- und Aufenthaltsdaten der LVR-Klinik Bonn werden in Form von HL7-Nachrichten vom KIS-System an das Archiv weitergegeben. Dort werden die Informationen verarbeitet und die entsprechenden Patienten- und Fallakten angelegt.

Über LVR-InfoKom

LVR-InfoKom ist das IT-Systemhaus des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR). Als eigenständiger Betrieb versorgt LVR-InfoKom den gesamten Verband sowie weitere Kunden mit modernen IT-Dienstleistungen von der Beratung bis zum Betrieb. Besondere Expertise hat LVR-InfoKom bei Aufgaben im kommunalen Bereich, insbesondere für Verwaltungen, Kliniken, Schulen und kulturelle Institutionen.

Über die LVR-Klinik Bonn

Die LVR-Klinik Bonn gehört zum LVR-Klinikverbund. Sie zählt zu den größten psychiatrischen Kliniken Deutschlands, wobei allein am Standort Bonn über 1.250 Mitarbeiter in der Behandlung und Betreuung psychisch und neurologisch kranker Menschen tätig sind.