WAZ: 62 Tote durch Schweinegrippe – NRW fordert Beteiligung an Impfkosten

NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne)
drängt den Bund, sich an den Kosten der Länder für nicht genutzten
Schweinegrippen-Impfstoff zu beteiligen. „Der Bund müsste sich kulant
zeigen und einen Teil der Ausgaben übernehmen“, sagte Steffens den
Zeitungen der WAZ-Mediengruppe (Donnerstagausgabe), nachdem die
Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Gefahr durch die Krankheit
zuvor offiziell herabgestuft hatte. Allein NRW hatte im vergangenen
Jahr für 62 Millionen Euro 7,4 Millionen Dosen Impfstoff bestellt,
von denen aber nur eine Million verbraucht wurden. Das verbleibende
Serum ist nur bis zum Herbst 2011 haltbar. Niemand habe absehen
können, wie sich die Pandemie entwickeln werde, so Steffens. „Wir
dürfen auf den Kosten nicht sitzen bleiben“, sagte sie. Eine
Beteiligung des Bundes wäre ein Signal, damit die Länder auch künftig
in ähnlichen Fällen in Vorleistung gehen. Nach Angaben des
Robert-Koch-Instituts starben in NRW 62 Menschen an der
Schweinegrippe, davon zwölf in diesem Jahr. 40 338 Menschen wurden
mit dem Erreger H1N1 infiziert.

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de