Es mag ja sein, dass die Politik in Deutschland 
zuweilen etwas langweilig daherkommt. So waren beim jüngsten TV-Duell
zwischen NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) und ihrem 
CDU-Herausforderer Armin Laschet nicht wirklich fundamentale 
inhaltliche Unterschiede auszumachen. Auch der Ton zwischen den 
beiden war zeitweise allenfalls forsch, kaum einmal aggressiv – und 
schon gar nicht hasserfüllt.
   Wie wohltuend ein solch zivilisierter Umgang ist, zeigt der 
Präsidentschafts-Wahlkampf in Frankreich. Was sich der Liberale 
Emmanuel Macron und die Rechtsextreme Marine Le Pen im Fernsehen 
leisteten, war abstoßend. Vor allem die Chefin des Front National 
überkübelte ihren Rivalen mit Vorwürfen, ersetzte Fakten durch 
Behauptungen, schürte Fremdenfeindlichkeit und Vorurteile gegen die 
Deutschen.
   Macron keilte zurück, nannte die extremistische Frontfrau 
„Parasit“. Einmal mehr machte der Auftritt deutlich, was Europa nach 
einem Wahlsieg Le Pens drohen würde. Für das Zusammenleben wäre eine 
rechtsextreme französische Präsidentin schlichtweg eine Katastrophe. 
Die letzten Umfragen machen indes Hoffnung, dass es soweit nicht 
kommt.
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