Es ist ein bisschen wie bei „Warten auf Godot“:
Dauernd wird die ominöse Reformliste aus Athen angekündigt – und dann
kommt sie doch wieder nicht. Auch der jüngste Krisengipfel brachte
keine Fortschritte. Nun sollen die Griechen nächste Woche liefern,
beim nächsten Gipfel. Wer–s glaubt. Die Frage ist nur, wer in diesem
absurden Theaterstück die Regie führt. Und dabei verfestigt sich
zunehmend der Eindruck, dass die griechische Regierung die
Euro-Partnerländer planvoll hinhält – und womöglich im Hintergrund
den unvermeidlichen Ausstieg aus der Gemeinschaftswährung
vorbereitet, bei dem Athen dann die Konditionen bestimmt. Solch ein
Szenario hätte nur Verlierer. Die Merkels, Hollandes und Junckers
wären blamiert. Der Euro hätte den ersten Riss. Und die Griechen
stünden vor den Trümmern ihrer Volkswirtschaft. Absurd.
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