WAZ: Aldi wagt sich aus dem Schatten. Kommentar von Frank Meßing

Gemessen an den großen Limousinen, die häufig auf
den Kundenparkplätzen vor den Aldi-Filialen stehen, gehen bei dem
Discounter längst nicht mehr nur Menschen mit kleinen Einkommen
einkaufen. Aldi ist Kult und hat schon lange das Luxus-Segment mit
Champagner, Spitzenweinen und Feinkost für sich entdeckt. Da
verwundert es nicht, dass sich Aldi auf die Kö in Düsseldorf traut
und damit aus seinem bisherigen Schatten der quadratischen
Zweckbauten in Randlagen. Luxusmarken wie Prada, Louis Vuitton und
demnächst Dior nehmen auf der Königsallee Mietpreise von bis zu 260
Euro pro Quadratmeter in Kauf, um auf der angesagten Flaniermeile mit
bis zu 6000 Passanten pro Stunde vertreten zu sein. Warum also nicht
auch Aldi? Die Düsseldorfer Politik begrüßt die Ansiedlung des
Discounters aus dem Ruhrgebiet, wo Oberbürgermeister Elbers
bekanntlich nicht tot über dem Zaun hängen will. Er öffnet seine
Luxusmeile für Aldi und signalisiert damit gleichzeitig, dass das,
was aus dem von ihm so geschmähten Revier kommt, so schlecht nicht
sein kann.

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