Im letzten Jahr starben 314 Verkehrsteilnehmer bei
Unfällen, weil Alkohol im Spiel war. Es sind 314 Tote zu viel. 1992
aber kamen 2102 Menschen um, die sich so selbst ins Unglück fuhren
oder Opfer betrunkener Fahrer wurden.
Die EinsteIlung zum Trinken hat sich verändert. Die Frage drängt
sich auf, ob es wirklich nötig ist, mehr Autofahrer als heute dem
tiefgehenden Persönlichkeitstest MPU zu unterziehen und ihnen damit
den Stempel zu verpassen, generell ein Alkoholproblem zu haben.
In der Praxis würde eine auf 1,1 Promille abgesenkte MPU-Pflicht
vor allem Fahrer treffen, die in einem Ausnahmezustand versagt haben
– und nicht angeschlagene, vom Dauertrinken zu entwöhnende Menschen.
Sinnvoller ist es, nachzudenken, ob Auto und Alkohol überhaupt
zusammenpassen. Die Gesellschaft würde heute eine
Null-Promille-Debatte leichter ertragen.
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 – 804 6519
zentralredaktion@waz.de