Das Beispiel Hugendubel zeigt, welchen Weg die
Warenhauskette Karstadt wohl noch häufiger gehen wird. Das in
Eigenregie betriebene Buchgeschäft gibt Karstadt auf, der
Geschäftspartner Hugendubel übernimmt. Es ist das Ziel von
Warenhaus-Chef Stephan Fanderl, die Angebotspalette breiter zu
gestalten. Alles unter einem Dach – diesem klassischen
Kaufhauskonzept will sich Fanderl wieder annähern, nachdem sein
Vorgänger Andrew Jennings zwischenzeitlich verstärkt auf Textilien
gesetzt hatte. In Kreisen der Gewerkschaft Verdi wird skeptisch
beobachtet, wie sich Karstadt an der einen oder anderen Stelle
zurückzieht, um Platz zu machen für Kooperationspartner. Doch aus
Sicht der Kunden könnte die Attraktivität von Karstadt durch
sinnvolle Firmenbündnisse sehr wohl steigen. Gut möglich, dass in
Zukunft auch Drogerieartikel oder Waren aus der Multimedia-Welt von
Karstadt-Partnerfirmen beigesteuert werden. Wenn mit dieser Strategie
dann mehr Kunden in die Kaufhäuser kommen, dürften auch die
Verkaufszahlen in anderen Karstadt-Abteilungen wieder steigen.
Karstadt muss nicht alles selber, aber vieles besser machen.
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