102 statt 98 Oktan im besten Super-Kraftstoff für
nur zwei Cent mehr an der Aral-Zapfsäule, das muss doch ein Grund zur
Freude sein. Ist es aber nicht, sondern eher das einleitende
Geklingel für eine Preisrunde. Erst einmal benötigt kein Mensch und
kein Motor die dreistellige Oktanorgie, genauso wenig wie die
„getunten“ Dieselsorten, die nichts halten, was ihr Aufpreis
verspricht. Zweitens erinnert sich jeder noch gut daran, wie das
gute, alte Normalbenzin von den Multis aus dem Markt gedrückt wurde.
Erst verschwand der jahrzehntelang geltende Preisunterschied zum
Super-Kraftstoff, dann das Normalbenzin selbst. Und dann? Dann wurde
es teurer. Jetzt ist die spannende Frage, wie beispielsweise der
andere Tankstellenriese Shell auf die Aral-Attacke reagieren wird.
Folgt er dem Beispiel und senkt den bisher monströsen Preisaufschlag
für seinen 100-oktanigen Premiumsprit, wird Super Plus zum
Auslaufmodell. Folgt Shell nicht, dürfte die Hochoktanfraktion den
Gelben die Freundschaft kündigen und zu den jetzt viel billigeren
Blauen wechseln. Und am Ende? Dann wird es für alle teurer.
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