Die Bauzinsen verharren seit vielen Monaten auf
einem sehr niedrigen Niveau. Wer ein eigenes Heim finanzieren will,
findet derzeit beste Voraussetzungen dafür. Da braucht es keinen
Staat, der mit eigenen Garantien für noch billigere Darlehen sorgt.
Beim Programm der NRW-Bank für Häuslebauer zu sparen, ist deshalb
mehr als nur vertretbar, es ist angesichts der Finanznot des Landes
dringend geboten. Dass Rot-Grün im Gegenzug mehr Geld für den Bau von
Mietwohnungen bereitstellt, ist ein politisches Signal, günstigen
Wohnraum für weniger betuchte, ältere und behinderte Menschen fördern
zu wollen. Davon müsste vor allem das alternde Ruhrgebiet
profitieren. Allerdings herrscht zwischen Dortmund und Duisburg kein
Wohnungsmangel. Woran es mangelt, ist vielerorts die Qualität der
Wohnungen. In den dicht besiedelten Vierteln des Reviers gibt es
einen riesigen Sanierungsstau. Schlechte Isolierungen treiben
Heizkosten wie Klimagase in die Höhe. Die Mittel des Landes sind in
der energetischen Sanierung besser angelegt als in Neubauten. Schlimm
genug, dass der Bund die Förderung der Gebäudesanierung kürzt.
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