WAZ: Arbeitslose gezielter fördern. Kommentar von Stefan Schulte

Fördern und fordern – so lautete die Maxime der
Hartz-IV-Gesetze, als der ehemalige Sozialdemokrat Wolfgang Clement
sie vor gut zehn Jahren auf den Weg brachte. Daran hat sich – im
Prinzip – bis heute nichts geändert. Dass es grundsätzlich richtig
ist, von Arbeitslosen Engagement zu verlangen und dies mit der
Androhung von Sanktionen zu untermauern, bestreitet auch heute noch
kein Sozialpolitiker ernsthaft. Doch kein Hartz-Gesetz ohne Webfehler
und Absurditäten in der Praxis. So droht auch besonders engagierten
Arbeitslosen eine Kürzung, wenn sie etwa auf eigene Faust ein
unbezahltes Praktikum absolvieren.

Entscheidend ist aber, beim in der Regel berechtigten Fordern das
Fördern nicht zu vergessen. Und dabei ging zuletzt vieles schief: Die
Ein-Euro-Jobs, die vielen Kurzfrist-Maßnahmen haben den meisten
Langzeitarbeitslosen nicht geholfen. Eine gezieltere Förderung tut
Not.

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