Vier Chefs in fünf Jahren und ein Defizit nach dem
anderen: Air Berlin kommt aus den Turbulenzen nicht heraus. Wie sich
Deutschlands zweitgrößte Fluggesellschaft in den Abgrund
gewirtschaftet hat, ist ein Lehrstück für Missmanagement.
Vulkanausbrüche, Terror und Kerosinpreise entschuldigen nicht
alles. Stefan Pichler, der nun Platz machen muss an der Spitze des
Krisenfliegers, hat den Scherbenhaufen nicht angerichtet und ist kein
Anfänger. Doch mit seinem Sanierungskurs ist auch er gescheitert.
Er wolle „das Ding strategisch drehen“, soll er noch am Freitag
dem „Spiegel“ erzählt haben. Zu spät: Großaktionär Etihad hat längst
die Regie übernommen. Pichler wollte, dass Air Berlin sich auf sein
angestammtes Touristikgeschäft und ein paar Fernrouten konzentriert,
die Bosse aus Abu Dhabi zerschlagen die Airline stattdessen mit Hilfe
der Lufthansa.
Dass ein Lufthansa-Manager Pichler ablöst, ergibt deshalb Sinn.
Einst ärgerte Air Berlin den deutschen Branchenprimus als größter
Mitbewerber, heute verbünden sich die einstigen Konkurrenten lieber:
Der Herausforderer am Himmel, der Deutschlands Airlines das Fürchten
lehrt, heißt Ryanair.
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