Gerade am neuen Unternehmenssitz in Essen
angekommen, holt die Vergangenheit, holt das Kohlezeitalter den
Energieriesen Eon schon wieder ein. Der Konzern, der sich gerade
aufspaltet und die konventionelle Energie in die neue Firma Uniper
abschieben will, hat schon viel Geld mit dem Desaster in Datteln
verloren.
Nun, da die Fertigstellung des Kraftwerks näher rückt, lässt der
wichtigste Kunde die Muskeln spielen. Die klamme Bahn will vom
gesunkenen Strompreis profitieren und setzt Eon unter Druck, indem
sie mit dem Essener Rivalen Steag verhandelt.
Ein geschickter Schachzug. Denn die Bahn, die ein Drittel des
Stroms aus Datteln abnehmen will, weiß genau, dass das westfälische
Kraftwerk ohne sie kaum wirtschaftlich zu betreiben wäre. Mit der
Steag in der Rückhand setzt die Bahn Eon in den Verhandlungen
buchstäblich unter Zugzwang. Das Drama um Datteln geht in einen neuen
Akt.
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