Der künftige Chef der NRW-FDP, Daniel Bahr, hat dem
langjährigen Koalitionspartner CDU fehlende Reformbereitschaft in der
Schulpolitik vorgeworfen und für ein eigenständigeres Bildungsprofil
seiner Partei geworben. „Wir sind bei den Landtagswahlen auch in
Mithaftung genommen worden für Fehler und Versäumnisse der
CDU-Schulpolitik. Es war für viele Bürger nicht überzeugend, den
rot-grünen Einheitsschulplänen allein mit Veränderungsverweigerung zu
begegnen. Das hat viele enttäuscht“, sagte Bahr den Zeitungen der
Essener WAZ-Mediengruppe (Montagsausgabe). Die Liberalen seien hier
fortschrittlicher. „Die FDP hatte sich mit der regionalen
Mittelschule bereits geöffnet und flexible Lösungen für den Umgang
mit rückläufigen Kinderzahlen entwickelt. Hier müssen wir
weitermachen“, so Bahr.
Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) warf Bahr vor, trotz
einer sozialliberalen Vergangenheit in NRW keine neuen Brücken zur
FDP zu bauen: „Ich fordere die SPD auf, sich ihrer großen
wirtschafts- und industriepolitischen Tradition bewusst zu werden und
endlich die Grünen in die Schranken zu weisen.“ Der 34-jährige Bahr,
der als Staatssekretär im Bundesgesundheitsministerium arbeitet und
aus Münster stammt, soll beim FDP-Landesparteitag am Samstag zum
Nachfolger von Ex-Wissenschaftsminister Andreas Pinkwart gewählt
werden. Pinkwart kehrt in die Wissenschaft zurück
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