Geheim ist nahezu alles, was mit der Loveparade zu
tun hatte und hat. Selbst wenn es um die Zahlen der Teilnehmer ging.
Die Behörden wussten, dass die öffentlichen Daten der Techno-Macher
frisiert waren wie der griechische Staatshaushalt. Trotzdem sagten
sie nicht die Wahrheit, um den Erfolg einer Veranstaltung nicht zu
gefährden, die von der Politik gewollt war.
Selbst jetzt noch, wenn es nach dem Loveparade-Desaster um
Aufklärung geht, mauern die Behörden weiter. Es fängt klein an. Die
Duisburger Verwaltung verweigert mit fadenscheinigen Gründen den
gesetzlich garantierten Zugang zu den Genehmigungsunterlagen der
Parade.
Im Innenministerium geht es weiter. Auf einer Pressekonferenz
werden Ausrisse aus einem nicht geheimen Sicherheitskonzept verteilt,
die vor allem die Polizei entlasten sollen. Angeblich könne die
vollständige Unterlage nicht herausgegeben werden, da dies die
Ermittlungen gefährden würde. Das ist Unsinn, die Staatsanwaltschaft
hat das Papier längst. Nichts kann gefährdet werden.
Allein vollständige Transparenz kann die Schuldfrage in Duisburg
klären. Dafür braucht das Land einen Untersuchungsausschuss. Je
schneller, desto besser, bevor noch Dokumente vernichtet werden.
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